Monitoring-System Check_MK in frischer Version 1.4.0

Check_MK schnürt bewährte Komponenten für das Monitoring zu einem runden Paket. Am heutigen Mittwoch ist nach 13 Monaten Entwicklungszeit die Version 1.4.0 erschienen, die viele Optimierungen enthält.

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Monitoring-System Check_MK in frischer Version
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Siering

Die Version 1.4.0 bringt es auf mehr als 350 kleine und große Änderungen. Viele Neuerungen sind in allen Editionen, auch der kostenlos und ohne Auflagen nutzbaren Raw Edition enthalten. Die Kommunikation von Agenten und Monitoringsystem kann jetzt verschlüsselt werden. Passwörter für aktive Checks nimmt ein spezieller Speicher auf. Backups gelingen, ohne dass für eine Site eine Downtime entsteht. Der Speicherbedarf ist reduziert und die Eventconsole ist jetzt auch in verteilten Installationen nutzbar.

Die grafische Aufbereitung von Messwerten erlaubt es, Graphen zu kombinieren. Fehlgeschlagene Benachrichtigungen fallen nicht unter den Tisch, sondern sind im GUI sichtbar. Das Aktivieren von Konfigurationsänderungen im Web-Interface ist jetzt besser darauf eingestellt, dass mehrere Nutzer gleichzeitig daran arbeiten. Die Funktionen zum Erkennen von überwachungsfähigen Diensten haben die Entwickler grundlegend überarbeitet.

Die für zahlende Abonnenten erhältlichen Editionen erlauben jetzt von Haus aus das Einbinden entfernter Systeme per SSH. Die Agent Bakery, die in den kommerziellen Editionen hilft, Agenten zu aktualisieren und zu präparieren, übernimmt dabei die Verwaltung der notwendigen SSH-Schlüssel. Die Edition für Dienstleister trennt die Konfiguration von Mandanten und bietet individuelle Ansichten für die Mandanten. Die neuen Versionen stehen auf der Check_MK-Dowload-Seite bereit.

Die Inbetriebnahme einer klassischen Monitoring-Software wie Nagios für die eigenen Bedürfnisse ist ein zeitaufwendiges Geschäft – das gilt besonders, wenn Performance-Daten dargestellt und historische Daten gesammelt werden sollen. Mit Check_MK spart man sich viele grundlegende Arbeiten und kann sich direkt der eigentlichen Aufgabe, nämlich der Überwachung widmen.

Die von der Münchener Mathias Kettner GmbH entwickelte Software wurde anfangs als Nagios-Erweiterung gehandelt, ist aber längst darüber hinaus gewachsen. Schon das, was das Unternehmen heute als kostenlos nutzbare Raw Edition von Check_MK anbietet, ist ein umfangreiches IT-Monitoring-System, das rund um Nagios und die angrenzende Software-Welt gestrickt ist.

Der ursprüngliche Clou steckt weiter in Check_MK: Auf überwachten Systemen genügt ein Agent, dem das Monitoringsystem mit einem Zugriff alle wesentlichen Daten entlockt – anders als Nagios, das gern für jedes zu überwachende Detail eigene Agenten bemüht und die es für die Daten dann in mehreren Aufrufen nacheinander anzapft. Check_MK-Agenten gibt es für viele Betriebssysteme, unter anderem auch für Windows.

Ursprünglich gab es das Bundling aus Check_MK, Nagios und weiteren Komponenten im Rahmen der Open Monitoring Distribution (OMD) als ein installationsfertiges Paket für gängige Linux-Distributionen. Zwischenzeitlich verfolgen die bei OMD kooperierenden Unternehmen Mathias Kettner und Consol unterschiedliche Ziele und entwickeln eigene Nachfolger.

Die Raw Edition von Check_MK, kurz CRE, ist dabei der Nachfolger für OMD von Kettner. Es gibt sie als Paket für alle gängigen Distributionen. Das Paket installiert das Monitoring-System bestehend aus Nagios, Check_MK, NagVis und PNP4Nagios. Ein Web Administration Tool (WATO) ist ebenfalls enthalten, um das Konfigurieren und Anpassen fast ausschließlich im Browser zu erledigen. (ps)