Motif wird Open Source

Die Open Group hat ihr Toolkit Motif für freie Betriebssysteme als Open Source frei gegeben.

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Von
  • Oliver Diedrich

Die Open Group hat ihr Toolkit Motif für Open-Source-Betriebssysteme als Open Source freigegeben. Motif stellte über viele Jahre das Standard-System zur Entwicklung grafischer Oberflächen für Unix-Programme dar. Bei den kommerziellen Unix-Varianten hat Motif auch heute noch einige Bedeutung; die meisten dieser Systeme werden bereits mit Motif ausgeliefert.

Unter freien Betriebssystemen wie FreeBSD oder Linux konnte Motif allerdings bislang nicht viele Anhänger gewinnen, da die Open Group hohe Lizenzgebühren forderte. Lediglich einige von anderen Unix-Versionen portierte Anwendungen wie der Netscape Navigator 3.x und 4.x basieren auf Motif. Die meisten freien Applikationen setzen hingegen auf andere Toolkits wie Qt oder das Gimp-Toolkit GTK+, die nicht zuletzt dank der darauf aufbauenden Desktops KDE und Gnome weite Verbreitung gefunden haben. Es ist daher fraglich, ob sich Motif angesichts dieser ausgereiften und häufig eingesetzten Toolkits noch einen festen Platz unter den Open-Source-Entwicklern erobern kann – gilt es doch zudem als langsam und eher schwierig zu programmieren.

Die Open-Motif-Lizenz beschränkt den Einsatz ausdrücklich auf Betriebssysteme und Anwendungen, die selbst Open Source sind. Open Motif steht auf dem ftp-Server der Open Group als Quelltextarchiv sowie als vorbereitetes rpm-Archiv zum Download bereit. (odi)