Musk kündigt an: Grok soll Open-Source werden

Grok, der Chatbot, den Elon Musks xAI herausbringt, soll Open-Source werden und noch in dieser Woche frei verfügbar sein.

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(Bild: PopTika / Shutterstock.com)

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Elon Musk hat bei X angekündigt, dass sein KI-Unternehmen xAI Grok noch in dieser Woche als Open-Source verfügbar machen möchte. Grok ist ein Chatbot, der weniger politisch voreingenommen sein soll als andere KI-Modelle wie etwa ChatGPT. Was das konkret bedeutet, ist noch relativ unklar. Man kann aber vermuten, dass weniger Leitplanken und Schranken auch bedeuten, dass sich damit leichter Fakes erstellen lassen.

Während also andere Anbieter von KI-Modellen daran arbeiten, dass man beispielsweise keine Wahlhelfer in einem generierten Bild zeigen kann, die Wahlzettel in den Müll werfen, oder einen Joe Biden im Krankenhaus, könnte Grok zunächst textlich weniger zimperlich mit solchen Inhalten sein. Dabei sorgen sich Bürgerinitiativen wie auch KI-Anbieter darum, ob KI-generierte Fake-News Wahlen beeinflussen können oder sogar die Demokratie gefährden.

Zeitlich ist es kein Zufall, dass Musk gerade jetzt ankündigt, Grok Open-Source verfügbar machen zu wollen. Er hat eine Klage gegen OpenAI eingereicht, in der er dem Unternehmen vorwirft, nicht mehr offen und so von der ursprünglichen Mission abgekommen zu sein. Musk hatte OpenAI vor etwa zehn Jahren mit gegründet. Er ist aber wenige Jahre später ausgestiegen. Wie man jetzt in veröffentlichten E-Mails von damals nachlesen kann, wollte Musk die alleinige Kontrolle oder die Entwicklung der KI-Modelle als Teil von Tesla vorantreiben. Er meinte, anders könne man nicht ausreichend groß werden, um mit Google zu konkurrieren.

OpenAI kontert, Musk habe zugestimmt, als sie entschieden, weniger "offen" zu sein. Die Forschung und Forschungsergebnisse sollten geheim bleiben. Konkret schrieb Mitgründer Ilya Sutskever: "Je näher wir der Entwicklung von KI kommen, desto mehr Sinn wird es machen, weniger offen zu sein. Das 'Open' in OpenAI bedeutet, dass jeder von den Früchten der KI profitieren sollte, nachdem sie entwickelt wurde, aber es ist völlig in Ordnung, die Wissenschaft nicht zu teilen...."

Die Freigabe von Grok könnte dazu beitragen, das Interesse an der KI-Technologie von xAI zu wecken. Bisher ist das eher gering. Möglich ist auch, dass es zu einer weiteren Entwicklung und Verbesserung des Modells durch externe Entwickler kommt. Diese Entscheidung von Musk deckt sich mit dem Ansatz von Meta im Bereich generativer KI, auch Llama 2 ist Open-Source und hat aufgrund seiner Anpassungsmöglichkeiten bei Entwicklern an Beliebtheit gewonnen haben.

Der Schritt von Musk, Grok als Open Source zu veröffentlichen, löst jedoch auch erneute Diskussionen über die Vorteile und Risiken aus, die damit verbunden sind, dass jedermann Zugang zu fortschrittlichen KI-Modellen erhält. Während die Freigabe von KI-Modellen nach Ansicht einiger Experten die Transparenz und Robustheit erhöhen kann, äußern andere Bedenken über die potenziellen Gefahren eines uneingeschränkten Zugangs zu leistungsstarker KI-Technologie.

(emw)