Neue stabile Serie des Linux-Kernels vor dem Start

Adrian Bunk will die Pflege der Kernel 2.6.16.x fortführen und damit Anwendern eine langfristig stabile Kernel-Serie bieten, die nur kleine Änderungen und Bugfixes erfährt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Wie Ende vergangenen Jahres bereits angekündigt, übernimmt Adrian Bunk nun die Pflege der Linux-Kernel 2.6.16.x. Damit soll eine über einen längeren Zeitraum stabile Kernel-Serie auf Basis des Kernels 2.6 weitergeführt werden. Greg Kroah-Hartman, einer der beiden Verwalter der Stable-Kernel-Series, hat Bunk dazu vor einigen Tagen offiziell die Verwaltung von 2.6.16.x übergeben.

Kroah-Hartman kündigte an, das Bunk die neue Serie unter den Regeln für die "-stable" Kernel-Serie fortführen wolle. Das würde bedeuten, dass auch mittelgroße Änderungen tabu sind, da jeder Patch maximal 100 Zeilen lang sein darf und ein echtes Problem korrigieren soll. Eigentlich hatte Bunk, der in einer Mail noch mal kurz auf die Hintergründe und Pläne der neuen Kernel-Serie eingeht, auch mittelgroße Änderungen wie etwa neue Treiber aufnehmen wollen.

Das aktuelle Entwicklungsschema von Linux 2.6 gab in der Vergangenheit häufiger Anlass zu Diskussionen: Einige Anwender und Kernel-Entwickler würden gerne wieder eine eigene, ausschließlich für die Entwicklung gedachte Kernel-Serie sehen, in der alle größeren Neuerungen Einzug finden, während die Kernel-Serie 2.6 nur noch kleine und mittelgroße Neuerungen aufnimmt. Da Linus Torvalds und andere Linux-Entscheidungsträger mit dem aktuellen Entwicklungsschema aber wohl recht zufrieden sind, ist das derzeit nicht in Sicht. Die neue Kernel-Serie von Bunk könnte hier für einige Anwender einen akzeptablen Mittelweg bilden. Andererseits pflegen auch zahlreiche Linux-Distributoren die ausgelieferten Kernel über einen längeren Zeitraum und bieten damit praktisch bereits einen ähnlichen Service. (thl)