Novell zahlt knapp 14 Millionen US-Dollar an klagende Aktionäre

Damit beendet der Netzwerk- und Linux-Spezialist den Rechtsstreit um eine seit 1998 laufende Sammelklage enttäuschter Anteilseigner.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Netzwerk- und Linux-Spezialist Novell zahlt US-Medienberichten zufolge 13,9 Millionen US-Dollar, um eine seit 1998 laufende Sammelklage enttäuschter Aktionäre zu beenden. Die Zahlung erfolge, obwohl Novell alle Schuld von sich weise, erklärten Anwälte des Unternehmens. Eine Fortführung des Verfahrens würde das Ende der Auseinandersetzung noch weiter verschleppen und sei schlicht zu teuer, hieß es weiter.

Abzüglich der Rechtsanwaltskosten von 4,9 Millionen US-Dollar erhalten die an der Sammelklage beteiligten Aktionäre insgesamt 9 Millionen US-Dollar. Sie hatten die Klage angestrengt, nachdem unter den Novell-Chefs Joe Marengi und Bob Frankenberg der Aktienkurs im Jahr 1997 von 13 auf 7 US-Dollar absackte. Damals wurde entdeckt, dass Novell Auslieferungen von Software-Paketen in Kommission an Händler unzulässigerweise als Verkäufe ausgewiesen hatte. Die Sammelklage der sich geprellt fühlenden Aktionäre wurde von der zuständigen Richterin in Salt Lake City im April 2002 abgelehnt. Das Berufungsgericht in Denver gab jedoch den Aktionären Recht, womit das Verfahren wiederholt werden musste.

Mit der Begründung, dass bei Fortdauer des Verfahrens die Sache zu risikoreich für Novell wäre, geben die Anwälte Spekulationen Nahrung, die darauf setzen, dass auch der dahinziehende Rechtsstreit zwischen Novell und der SCO Group auf ähnliche Weise abgebrochen wird. Am vergangenen Donnerstag hatte Novell in einer Anhörung versucht, das Gericht davon zu überzeugen, dass die Klage der SCO Group jeder Grundlage entbehre. Der Richter nahm die Ausführungen jedoch nur zu den Akten. (Detlef Borchers) / (pmz)