Nutzer beklagen Mängel in Oracles VM 3.0

Die Deutsche Oracle-Anwendergruppe kritisiert Mängel in der Virtualisierungssoftware VM 3.0. Sie führten zu unnötigem Mehraufwand bei der Nutzung der Technik.

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Von
  • Christian Kirsch

Die Deutsche Oracle-Anwendergruppe (DOAG) zeigt sich öffentlich unzufrieden mit Oracles Virtualisierungssoftware VM 3.0. Laut Björn Bröhl, Leiter der Infrastruktur & Middleware Community der DOAG, verhinderten die Probleme den Einsatz des Produkts zwar nicht. "Doch Implementierung und Betrieb von Oracle VM sind mit einem unnötigen Mehraufwand verbunden, der bei Anwendern für große Unsicherheit sorgt."

Die Anwendervereinigung hatte vor der Veröffentlichung von VM 3.1 dem Hersteller eine Liste mit Mängeln (PDF-Datei) übermittelt. Nicht alle davon seien jedoch bislang beseitigt. Die Kritik beginnt bereits bei der Installation, die sich nicht automatisiert per Kickstart erledigen lasse. Auch für das Einrichten von Betriebssystemen in virtuellen Maschinen gebe es keinen Automatismus.

Weitere Schwierigkeiten betreffen das Upgrade bei Minor-Releases. So seien Aktualisierungen von VM 3.0.1 auf 3.0.2 und von 3.0.2 auf 3.0.3 entweder gescheitert oder hätten mehrere Stunden gedauert. Die Kunden beklagen zudem ein fehlendes Benutzerkonzept für die Administration, vermissen eine API für das Skripting und die Möglichkeit Snapshots per NFS anfertigen zu können.

Anwender hätten sich laut DOAG viel von VM 3 versprochen, einige hielten das Produkt jetzt jedoch für eine "Zumutung" und fühlten sich vom Hersteller alleine gelassen. "Da Oracle das Produkt als strategisch betrachtet und es auch in Kombination mit Exalogic einsetzt, sollte den aufgeführten Problemen [...] eine gewisse Beachtung zuteilwerden", mahnte Bröhl.

Anfang Mai hatte die DOAG dem Konzern wegen seines Umgangs mit der Sicherheitslücke TNS-Poison ein "Armutszeugnis" ausgestellt. Bis dahin war der Umgang der Anwendergruppe mit Oracle wesentlich zurückhaltender. (ck)