Open-Source-Brieftaube: ntfy verschickt Push-Meldungen auf Smartphone und PC ​

Der Pub-Sub-Dienst ntfy ist bislang komplett kostenfrei. Version 2.0 legt die Basis für ein Bezahlmodell – wer selbst Server betreibt, muss weiter nicht zahlen.

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Der http-basierte Benachrichtigungsdienst ntfy (ausgesprochen als "notify") ist in Version 2.0 erschienen. Das quelloffene Tool ermöglicht das Versenden individueller von Push-Notifikationen auf Endgeräte. Update 2.0 legt unter anderem die Grundsteine für ein Bezahlmodell.

Bei ntfy handelt es sich um einen Pub-Sub-Dienst. Dabei lassen sich über zu abonnierende Topics Nachrichten in Echtzeit an Geräte versenden. Dafür stehen für Mobilgeräte Android-Apps per Google Play und F-Store und für iOS über den App-Store zur Verfügung. Auch Desktop-Notifikationen sind über den Umweg des Webbrowsers möglich. Per Webapp und aktivierten Browser-Notifikationen sendet ntfy dann auch auf PCs seine Nachrichten. Per API lässt sich ntfy außerdem in Drittanwendungen einbinden. Der Versand funktioniert dabei entweder über den offiziellen ntfy-Server ntfy.sh – dann können derzeit aber noch alle, die den Topic-Namen kennen, mitlesen. Dank des bei GitHub zur Verfügung gestellten Quellcodes ist auch eine private on-Premises-Installation auf dem eigenen Server möglich.

Ntfy ermöglicht auch das Verschicken ereignisbasierter Benachrichtigungen, etwa über volle Festplatten oder andere Cronjobs. Diese können Anwenderinnen und Anwender automatisiert versenden. Die Webseite des Dienstes liefert eine Reihe von Beispielanwendungen für verschiedene Einsatzgebiete.

Derzeit begrenzt Entwickler Philipp C. Heckel die Anzahl der über den offiziellen Server versendbaren Nachrichten noch. Update 2.0 legt nun aber den Grundstein für ein Bezahlmodell mit unterschiedlichen Account-Tiers, das diese Beschränkungen nach und nach aufbrechen soll. Derzeit stehen dafür noch keine Preise fest. Der Entwickler versichert zudem, die bisher verfügbaren Funktionen auch in Zukunft nicht einschränken zu wollen.

Ebenfalls neu ist eine Login-Funktion, die die abonnierten Topics serverseitig und nicht mehr nur lokal im Browser-Cache hinterlegt. Derzeit steht die Funktion nur für den Transfer mit der Webapp zur Verfügung, sie soll aber auch für die Mobil-Apps folgen. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer ab sofort über die Webapp Topics für einzelne Abonnentinnen und Abonnenten reservieren und den Lese-und-Schreib-Berechtigung individualisieren. Diese Beschränkung der Rechte soll künftig aber mit dem Tier-Rang des Accounts verknüpft sein. Die ausführliche Dokumentation des Entwicklers beschreibt die Installation, die Release Notes die Neuerungen in Version 2.0.

(jvo)