Kündigungen: Open-Source-Plattformen GitHub und GitLab bauen viele Stellen ab

Das zu Microsoft gehörende Portal GitHub und der börsennotierte Konkurrent GitLab trennen sich von zehn beziehungsweise sieben Prozent ihrer Belegschaft.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die aktuelle Entlassungswelle in der IT-Branche in den USA macht auch vor zwei großen Open-Source-Plattformen nicht halt. Der Quellcode-Hosting-Dienst GitHub, den Microsoft 2018 für 7,5 Milliarden US-Dollar übernahm, kündigte am Donnerstag an, seine Belegschaft um zehn Prozent verringern zu wollen. Fast gleichzeitig informierte der Chef des börsennotierten Rivalen GitLab, Sid Sijbrandij, die Mitarbeiter des Unternehmens über seine Entscheidung, die Größe des Teams um sieben Prozent reduzieren zu wollen. Er begründete dies mit einem derzeit schwierigen makroökonomischem Umfeld. Viele Firmen gingen bei Software-Investitionen zurückhaltender vor und ließen sich mehr Zeit für Kaufentscheidungen.

Die genaue Zahl der Beschäftigten, die gehen müssen, nannten beide Plattformbetreiber nicht. GitHub hatte Ende 2022 rund 3500 Mitarbeiter. Die Kündigungen dürften daher etwa 350 Angestellte treffen. Bei GitLab müssen Schätzungen zufolge circa 114 Mitarbeiter den Hut nehmen. Sijbrandij versprach den Gefeuerten übergangsweise eine Vergütung, eine viermonatige Abfindung und die Übernahme der Kosten für eine bis zu sechsmonatige Krankenversicherung. GitLab wartet neben dem Hosting und der Versionsverwaltung mit Zusatzfunktionen etwa fürs leichtere Erkennen von Code-Schwachstellen, der gezielten Freigabe von Software-Updates und dem Beheben von Anwendungsfehlern auf.

Für GitHub hatte Microsoft im Oktober noch Erfolge gemeldet: Die Nutzerzahl sei von 28 Millionen Entwicklern zum Zeitpunkt der Übernahme auf über 100 Millionen gestiegen. Im gleichen Zeitraum hätten die Jahresumsätze 1 Milliarde US-Dollar übersprungen. Vor der Akquisition sollen es zwischen 200 und 300 Millionen US-Dollar gewesen sein. Das US-Magazin "Fortune" berichtete nun, dass die Entlassungen bei GitHub Teil umfassenderer Bemühungen zum Kostensenken seien. Der Anbieter wird demnach auch seine Büros schließen und komplett auf Homeoffice umstellen.

"Wir haben eine Reihe schwieriger, aber notwendiger Entscheidungen und Budgetanpassungen angekündigt", hieß es bei GitHub. Ziel sei es, die wirtschaftliche Sicherheit des Unternehmens kurzfristig zu schützen. Ferner solle der Schritt helfen, "in unsere langfristige Strategie zu investieren". Der Beschluss folgt wenige Wochen nach Microsofts Bekanntmachung, 10.000 Mitarbeiter oder etwa fünf Prozent der Belegschaft zu entlassen. Daneben informierten in jüngster Zeit die Google-Mutter Alphabet, Amazon und Salesforce über einen größeren Personalabbau. Auch der Facebook-Konzern Meta hat Entlassungen verkündet.

(tiw)