Open-Source als Geschäftsmodell gescheitert?

Der ehemalige OSDL-CEO Stuart Cohen hat sich in einem Businessweek-Artikel Gedanken darüber gemacht, dass sich Open Source als Geschäftsmodell nicht wird halten können.

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Von
  • André von Raison

Mit dem provokativ formulierten Titel "Open Source: The Model Is Broken" äußerte sich Stuart Cohen in einem BusinessWeek-Artikel über die Rolle von Open Source Software (OSS) im großen Business. Das klassische OSS-Geschäftsmodell, nur über Service und Support Geld zu verdienen, hält er für nicht überlebensfähig. Dazu sei die Software im Großen und Ganzen qualitativ zu gut und der daraus resultierende Mehrwert für die Kunden zu gering. Vielmehr müsse man OSS als das sehen, was sie in seinen Augen ist: Das Mittel zum Zweck, um Kunden mit Anwendungen zu versorgen.

Diese Communities von Experten nutzen OSS, um ihre Anwendungen zu bauen, da sie offen und kostengünstig ist. Allerdings: Wenn eine Applikation die an sie gestellten Ansprüche erfülle, spiele es bei professionellen Anwendern im Prinzip keine Rolle, ob sie die Software als Subskription, als Webservice oder unter der GPL erhalten würden. Dennoch haben die Mechanismen innerhalb der OSS gezeigt, dass durch Zusammenarbeit benutzbare, plattformunabhängige, nachhaltig einsetzbare und qualitativ hochwertige Software entstehen kann, die dank schlanker Entwicklung zu sinkenden Kosten führt. Auf Collaboration fokussierten Unternehmen prognostiziert Cohen eine rosige und den Anhängern des klassischen OSS-Geschäftsmodell eine eher düstere Zukunft.

Cohen, der bis zur Fusion mit der Free Standards Group zur Linux Foundation Anfang 2007 Geschäftsführer der OSDL (Open Source Development Labs) war, gründete einige Monate später die Firma Collaborative Software Initiative (CSI). Diese hat sich – wen wunderts – kollaborative Softwareentwicklung für vertikale Industrien auf die Fahnen geschrieben hat. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... (avr)