OpenAI sieht "gewaltiges Wachstum": ChatGPT Enterprise​ hat 600.000 Nutzer

Vergessen Sie das Jahr des Linux-Desktops. Jetzt kommt das Jahr der KI auf Unternehmensrechnern, sagt zumindest der COO von OpenAI.​

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Eine comic-hafte Roboterhand, über der ein Gehirn schwebt und der Schrifzug GPT-4.

(Bild: Ebru-Omer/Shutterstock.com)

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OpenAI hat eigenen Angaben nach inzwischen über 600.000 Nutzer für die kostenpflichtige Enterpriseversion seines generativen KI-Chatbots gewinnen können. Das erklärte der fürs operative Geschäft zuständige OpenAI-Manager Brad Lightcap der Finanznachrichtenagentur Bloomberg im Interview. Im Januar seien es noch 150.000 Nutzer bei Chatgpt Enterprise gewesen, sagte Lightcap und sprach von einem gewaltigen Wachstum.

Der vergangenen August eingeführte Tarif ChatGPT "Enterprise" richtet sich an Groß-Unternehmen und ist eines der kostenpflichtigen Angebote, mit dem OpenAI seinen KI-Chatbot monetarisieren will. Daneben gibt es noch den Business-Tarif "Team" für kleinere Firmen sowie für Privatnutzer die Abo-Version "Plus". Wie viele Kunden man für die letzteren beiden Tarife gewinnen konnte, gab Lightcap nicht an. Die Business-Tarife bieten OpenAI nach unter anderem den Vorteil, dass weder Konversationen noch hochgeladene Geschäftsdaten für das Training neuronaler Netzwerke verwendet werden. Privatanwender, auch die zahlenden, dürfen sich demnach also zum Trainingsmaterial zählen.

Dieses Jahr werde das Jahr der Einführung von KI in Unternehmen sein, bekräftigte Lightcap. Es gebe eine enorme Dynamik. Allerdings schläft die Konkurrenz auch nicht im Kampf um die Business-Kunden, wie etwa das eng mit Amazon zusammenarbeitende Anthropic, dessen Modellfamilie Claude kürzlich OpenAIs GPT-4 in Tests übertrumpfen konnte. Und auch wenn OpenAI einen milliardenschweren Pakt mit Microsoft geschlossen hat und das KI-Backend für den Copilot des Redmonder Softwarekonzerns liefert – bei der Gewinnung von Geschäftskunden konkurriert man trotzdem miteinander.

OpenAI habe aktuell rund 1200 Mitarbeiter, führte Lightcap aus. Das Start-up habe Pläne, eine Niederlassung in Japan zu eröffnen. Ebenfalls sprach der OpenAI-Manager auch das Thema Content-Deals mit Medienhäusern an. Unter anderem hatte OpenAI Ende Dezember mit dem deutschen Verlag Axel Springer vereinbart, Springer-Inhalte für drei Jahre verwenden zu dürfen, etwa für Modelltraining und Chatbotanworten. Dafür sollen mehrere zehn Millionen Euro fließen. "Ich erwarte in dieser Hinsicht in Zukunft noch viel mehr von uns", kündigte Lightcap an.

(axk)