Oracle gegen Google: Lindholm erklärt seine Mail

Im Kreuzverhör erklärte ein Google-Mitarbeiter am vierten Prozesstag, was er mit seiner Mail nicht gemeint hat. Die Nachricht spielt eine zentrale Rolle bei Oracles Versuch, Google vorsätzliche Verstöße gegen Patente und Urheberrechte nachzuweisen.

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Von
  • Christian Kirsch

Um kaum ein Dokument kämpften die Parteien im Prozess um angebliche Patent- und Urheberrechtsverlezungen durch Android im Vorfeld so hart wie um die sogenannte Lindholm-Mail. Ihr Autor stand am gestrigen vierten Prozesstag als Zeuge vor Gericht und erklärte, was sein Text nicht bedeutet.

Nachdem ihn die Google-Chefs Larry Page und Sergey Brin gebeten hatten, für Android nach technischen Alternativen zu Java zu suchen, schrieb Tim Lindholm am 6. August 2010 an Andy Rubin: "Wir haben uns einige davon angesehen und denken, dass sie alle nichts taugen. Wir schließen daraus, dass wir eine Lizenz für Java unter den Bedingungen aushandeln müssen, die wir brauchen."

Bloomberg berichtet über das Kreuzverhör von Lindholm durch Oracles Anwalt David Boies: "Als Sie die Lizenz erwähnten, war das eine Lizenz von Sun?" Lindholm antwortet "Nein, es war keine spezifische Lizenz von irgendjemandem". Was er mit dem Satz gemeint haben könnte, erklärte er nicht. Der Artikel zitiert einen Rechtsberater von DecisionQuest, demzufolge die Bedeutung der Mail für Laien eindeutig sei. "Sie sagt im Wesentlichen [...], Google hatte keine andere Möglichkeit als die Java-Rechte zu verletzen."

Google hatte vor Prozessbeginn mehrere Male versucht, Lindholms Mail aus dem Prozess herauszuhalten. Schließlich war das Unternehmen vor einem Bundesgericht Anfang Februar 2012 damit endgültig gescheitert. (ck)