PHP-Trend geht zu On Premises und Debian

Die PHP-Nutzer wenden sich ab von den Hyperscalern und setzen vermehrt auf eigene Rechner. Auch Red Hat/Cent OS verlieren gegenüber Debian als Plattformen.

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(Bild: sasirin pamai/Shutterstock.com)

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Die jährlich erscheinende PHP-Umfrage von Zend, der PHP Landscape Report, hat für das Jahr 2023 gezeigt, dass es bei vielen Unternehmen einen Trend zurück zu On Premises gibt: Firmen trennen sich von Hyperscalern wie Amazon Webservices (AWS), Google Cloud oder Microsoft Azure und stellen ihre Rechner wieder in den eigenen Keller.

Die Umfrage erfolgte im Herbst 2023 unter PHP-Nutzern, zumeist Developer, und wertet 572 valide Antworten aus. In Bezug auf die Plattformen zeigte sich, dass 48,4 Prozent der Befragten eigene Rechner On Premises nutzen, 39,3 Prozent AWS, 13,4 Prozent Digital Ocean, 12,6 Prozent Google Cloud und 9,7 Prozent Azure. Bei fast allen Zahlen waren Mehrfachnennungen erlaubt, weil in Unternehmen meist mehrere PHP-Projekte im Einsatz sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist On Premises dabei um 12 Prozentpunkte gestiegen, alle Hyperscaler aber sind gefallen.

On Premises macht den größten Anteil an genutzten Plattformen bei PHP-Entwicklern aus.

(Bild: Zend/Perforce)

Die Hyperscaler haben im letzten Jahre Anteile gegenüber On Premises verloren.

(Bild: Zend/Perforce)

Als Grund nennt der Report: "Wenn wir mit Kunden über die Aussichten sprechen, hören wir viele Diskussionen über die Rückkehr zu On-Premises-Deployment, um Betriebskosten zu sparen …" Weitere Gründe sind Sicherheit und der Schutz von Kundendaten. Die Zahlen zeigen auch, wie stark sich Amazon gegenüber Google und Microsoft im Markt behauptet.

Im Gegensatz zum Vorjahr nutzt die Mehrzahl der Befragten inzwischen PHP 8: PHP 8.2 mit 57,2 Prozent, PHP 8.1 mit 53,7 Prozent und PHP 7.4 mit 47,7 Prozent. Dabei haben 72,3 Prozent der Unternehmen 2023 eine Migration durchgeführt, wobei sie in 54,6 Prozent der Fälle PHP 7.4 verlassen haben und in 25,8 Prozent PHP 5.6 und älter. Als Ziel geben 56,3 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer PHP 8.2 an und 46,4 Prozent PHP 8.1.

Als Gründe, warum PHP 8 beliebter wird, nennt die Umfrage Sicherheit, bessere Skalierbarkeit, Containerisierung, bessere Zufallszahlen, Datenmaskierung und nur lesbare Strukturen für immutable data structures. Erfreut stellen die Herausgeber fest: "Bei der Veröffentlichung von PHP 7 verblieb ein großer Teil des Ökosystems bei PHP 5; mit PHP 8 sehen wir hingegen eine schnellere Adoption … Die Schlussfolgerung ist ziemlich klar: Der Migrationspfad zwischen PHP 7 und PHP 8 ließ sich viel einfacher bewerkstelligen."

Viele Projekte mirgrieren von PHP 7.4 auf PHP 8.1 oder 8.2.

(Bild: Zend/Perforce)

Als am zeitaufwendigsten bei der Migration gaben die Befragten das Refactoring (37,3 Prozent) und das Testing (37,1 Prozent) an.

Seit Red Hat angekündigt hat, die Unterstützung für CentOS Ende Juni 2024 einzustellen, verliert dieses gegenüber den Debian-Systemen und wandert von Platz 2 auf 3 bei den Deployment-Plattformen: Ubuntu 53,5 Prozent, Debian 30,5 Prozent, CentOS 24,4 Prozent, Windows 16,0 Prozent und Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 12,7 Prozent. Vor zehn Jahren stand Red Hat noch auf dem ersten Platz und die Herausgeber der Studie fragen sich: "In Anbetracht der relativ kleinen installierten Basis von RHEL und RHEL-kompatiblen Distributionen sind wir neugierig zu sehen, ob Organisationen dieses Jahr innerhalb des RHEL-Ökosystems migrieren oder zu einer der Debian-basierten Distributionen."

Die Debian-Systeme liegen bei der Nutzung als Deployment vorne. CentOS rutscht von Platz 2 auf 3.

(Bild: Zend/Perforce)

Viele weitere Details zur Nutzung und Bewertung von PHP finden sich im Report, der sich kostenlos (mit Registrierung) herunterladen lässt.

(who)