Patentlizenzen: Rund 120 Dollar pro Smartphone

Einer Untersuchung von Intel- und Apple-Patentanwälten zufolge könnten die Kosten für Patentlizenzen nahezu ein Drittel des Smartphone-Endpreises von 400 US-Dollar betragen. Apple hatte jüngst von Samsung für fünf Patente 40 Dollar verlangt.

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Von
  • Christian Kirsch

Ein Smartphone-Hersteller, der sein Gerät für 400 US-Dollar an Endkunden verkauft, muss etwa 120 Dollar für die Hardware bezahlen. Noch einmal dieselbe Summe könnten ihn die Lizenzen für diverse Patente kosten. Das ergibt sich aus einer Untersuchung (PDF-Dokument) von drei US-Patentanwälten, die für Intel und Apple arbeiten.

Zwar muss diese Zahl mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden, da die zugrundeliegenden Daten nur aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen und unvollständig sind. Doch zumindest die Größenordnung dürfte stimmen. So gibt es Schätzungen, dass für die Nutzung standard-essenzieller LTE-Patente fast 15 Prozent des Verkaufspreises (PDF-Dokument) verlangt wurden.

Die Autoren der Untersuchung bezeichnen die Lizenzgebühren als "Steuer", mit der Hersteller rechnen müssten. Ihr Umfang sei mittlerweile so hoch, dass sie die Wirtschaftlichkeit der Industrie gefährde und die Investitionsbereitschaft verringere.

Apple hatte kürzliche vor einem US-Bundesbezirksgericht 40 US-Dollar pro Gerät von Samsung gefordert – dabei ging es um fünf Patente. Letztlich sprach ihm die Jury jedoch nur rund 2,40 Dollar zu. Auch Motorola bekam in einem Patentstreit mit Microsoft nur einen Bruchteil der ursprünglich verlangten Summe für verletzte standard-essenzielle Patente: Der Richter entschied auf rund 0,04 US-Dollar pro Gerät. (ck)