Programmiersprache: TypeScript verdankt seinen Aufstieg wohl Angular

Die JavaScript-Extension Angular war laut einem leitenden Softwareentwickler von Microsoft der Katalysator in der Karriere der Skriptsprache.

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Programmiersprache: TypeScript verdankt seinen Aufstieg wohl Angular

(Bild: , gemeinfrei)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn

Die Programmiersprache TypeScript machte zuletzt von sich reden durch hohe Platzierungen in Popularitätsrankings. Laut Ryan Cavanaugh, einem leitenden Softwareentwickler von Microsoft, steht vor allem Googles Entscheidung, das JavaScript-Framework Angular in TypeScript (TS) zu schreiben, hinter dem Aufstieg der Skriptsprache.

Bei genauerem Hinsehen scheint die mutmaßliche Beliebtheit von TypeScript, das im Mai in Version 3.9 erschienen ist, kein Zufallsprodukt zu sein, wie auch Cavanaugh gegenüber Stack Overflow äußerte. Die Herausgeber des Rankings hatten ein Interview mit dem Entwickler geführt, um Hintergründe des jüngsten Aufsteigers unter den Programmiersprachen zu beleuchten. In der jüngsten Stack-Overflow-Umfrage fiel der Aufstieg von TypeScript besonders stark ins Gewicht: Dort belegt es acht Jahre nach seiner Einführung durch Microsoft in der aktuellen Ausgabe (hinter Rust) erstmals Platz 2 und rangiert damit sogar vor Python.

Cavanaugh trat dem TypeScript-Team nach eigener Auskunft Anfang 2012 bei, ein halbes Jahr vor dem ersten Release. Somit war er von Anfang an mit an Bord und dürfte die achtjährige Geschichte der Programmiersprache mit einer Innensicht überblicken. Heute leitet er die Entwicklung von TypeScript. Den Anstoß zu der Sprache hatte damals Anders Hejlsberg gegeben, der "Vater" von C#. Hejlsberg war damals Technical Fellow bei Microsoft, viele Entwickler wünschten sich damals offenbar eine Weiterentwicklung von JavaScript zum Bauen größerer Anwendungen.

Der entscheidende technische Vorzug von TypeScript gegenüber JavaScript sei das statische Typisieren, eine Gemeinsamkeit mit Sprachen wie C++, C# und Java. Es hilft TS-Entwicklern, Fehler zu vermeiden, die in JavaScript aufgrund der fehlenden Typisierung entstehen. Darüber hinaus lässt TypeScript sich recht problemlos auch schrittweise in Projekte einbinden, wodurch Entwickler Brüche durch komplexe Migrationen aus anderen Programmiersprachen umgehen. Ein weiterer Pluspunkt dürfte die frühzeitige Unterstützung neuer ECMAScript-Richtlinien sein, die in TypeScript häufig schon Anwendung finden, bevor sie in Browsern zum Einsatz kommen.

Technische Vorzüge allein seien aber noch nicht alles, denn die Akzeptanz unter Programmieren ist entscheidend für das Überleben jeder Programmiersprache. Laut Cavanaugh war der entscheidende Wendepunkt die Entscheidung Googles im Jahr 2015, die zweite Version des JavaScript-Frameworks Angular mit TypeScript zu entwickeln. TypeScript habe sich seither messbar etabliert, wie der Zuwachs an GitHub-Stars, Downloadzahlen und Pull Requests ab diesem Zeitpunkt zeigen. TypeScript vereine die Vorzüge einer dynamischen Skriptsprache mit der Sicherheit statischen Typisierens.

Das vollständige Interview mit Ryan Cavanaugh ist unter dem Titel "Talking TypeScript" bei Stack Overflow erschienen.

(sih)