Programmiersprachen: C++-Größen präsentieren Core Guidelines

Da der Programmierstil vieler C++-Entwickler wohl noch hinter den Möglichkeiten der Sprache zurückbleibt, wollen die treibenden Kräfte hinter C++ nun mit den C++ Core Guidelines Abhilfe schaffen.

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Von
  • Julia Schmidt

C++-Schöpfer Bjarne Stroustrup hat auf der Entwicklerkonferenz CppCon mit den C++ Core Guidelines ein neues Open-Source-Projekt vorgestellt, das Programmierern durch Richtlinien und unterstützende Tools dabei helfen soll, sicheren und effizienten Code in modernem C++ (also C++11, C++14 und demnächst C++17) zu verfassen. Viele Nutzer folgten einem veralteten Programmierstil und übersähen dabei, dass in C++ eine einfache und sichere Sprache schlummere, was dadurch letztlich auch Neulingen verborgen bliebe. Das Projekt soll nun diese Sprache freilegen, wobei man allerdings auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen sei.

Die initiale Arbeit für die Guidelines haben Stroustrup und der bei Microsoft angestellte Vorsitzende des C++-Standardisierungskomitees Herb Sutter gemeinsam mit Axel Naumann vom CERN und einigen anderen bereits geleistet. Der aktuelle Stand umfasst den Kern der Richtlinien und eine Bibliothek, die bei deren Umsetzung helfen soll. Im Oktober will Microsoft zudem ein ergänzendes Analysewerkzeug als Binärdatei vorstellen, wobei wohl geplant ist, es im Anschluss zu portieren und die Quellen unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung zu stellen.

Bisher festgelegte Richtlinien des Projekts konzentrieren sich vor allem auf Sicherheit und Einfachheit. Generell sollen eher Themen wie Schnittstellen, Ressourcen- und Speicherverwaltung sowie Nebenläufigkeit abgedeckt werden und weniger grundlegende Dinge wie Formatierung und Benennung, wobei prinzipiell alles willkommen sei, was Entwicklern Hilfestellung gäbe. Im Kern verfolgt das Projekt das Ziel, mit Regeln häufige Fehlerquellen wie Lecks, hängende Zeiger oder Typenmissachtungen durch Zeiger zu vermeiden.

Da sich die Guidelines vor allem an Programmierer mit wenig Erfahrung oder anderem Sprachhintergrund richten, sollten sich erfahrenere Sprachnutzer nicht wundern, wenn ihnen einiges selbstverständlich scheine. Sie könnten ihr Wissen allerdings gern mit Kommentaren, Verbesserungsvorschlägen oder sonstiger Mitarbeit einbringen. Stroustrup erwähnt in Gesprächen immer wieder, dass viele schlechte Regeln und "Best Practices" für C++-Entwickler grassieren und für einigen Unmut unter Neueinsteigern sorgen. Das neue Projekt soll dem wohl entgegenwirken, da der Einsatz von Werkzeugen ein zuverlässigeres Mittel scheint, als auf die entsprechende Literatur zu verweisen. (jul)