Projekt IMPReSS: Entwicklungsplattform für IoT-Anwendungen vorgestellt

Ein gemeinsames Projekt von Entwicklern aus EU-Ländern und Brasilien legte jetzt seine Ergebnisse vor. Die entstandenen Werkzeuge sollen die Kosten für IoT-Anwendungen um bis zu 30 Prozent senken.

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Software-Werkzeuge sollen Entwicklungskosten für IoT-Anwendungen senken

(Bild: impressproject.eu)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kersten Auel

Nach zweieinhalb Jahren wurde jetzt das internationale Forschungsprojekt IMPReSS abgeschlossen. Das Ergebnis ist eine Software-Entwicklungsplattform für Anwendungen rund um das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). IMPReSS stellt Werkzeuge für häufig zu lösende Aufgaben zur Verfügung. Dazu zählen etwa das automatische Auffinden von Geräten und Diensten im Gesamtsystem, das Setzen von Prioritäten für gleichzeitigen Zugriff auf Ressourcen sowie die Datenhaltung und -auswertung.

Laut Dr. Markus Eisenhauer, dem Koordinator des Projekts am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) in St. Augustin, lassen sich durch den Einsatz der Tools die Entwicklungskosten für IoT-Anwendungen bis zu 30 Prozent senken. Speziell kleinere und mittelständische Unternehmen, deren Kapazitäten begrenzt sind, sollen so die funktionalen Anforderungen für die zu integrierenden Plattformen, Hardware und Protokolle leichter erfassen können.

Zur IMPReSS-Plattform zählen eine IDE, die das Model-Driven Development unterstützt, eine serviceorientierte Middleware, Tools für die Datenanalyse sowie spezielle Management- und Entwicklungswerkzeuge für IoT-Anwendungen.

Insgesamt 11 Organisationen aus Europa und Brasilien waren an IMPReSS beteiligt. Außer für die Koordination des Projekts war das Fraunhofer FIT für die Entwicklungen im Bereich Sensordatenfusionierung und Big-Data-Analyse verantwortlich. Die ursprünglich im EU-Projekt Hydra entwickelte LinkSmart Middleware für vernetzte Embedded-Systeme stellt das Fraunhofer FIT jetzt außerdem in einer leichtgewichtigen Variante zur Verfügung.

Ein Fokus der IMPReSS-Plattform liegt auf der Entwicklung energieeffizienter Systeme und auf der Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Die Möglichkeiten des praktischen Einsatzes zeigen zwei bereits realisierte Beispiel-Szenarien im Opernhaus Teatro Amazonas im brasilianischen Manaus sowie auf dem Campus der Universität von Pernambuco in Recife. Das Teatro Amazonas wurde mit Energie-Monitoring-Systemem ausgestattet. Mit dessen Hilfe können Besucher des Opernhauses mit ihrem Smartphone über QR-Codes den Energieverbrauch im Gebäude abfragen. Für den Uni-Campus in Recife haben die Projektpartner ein System zur Analyse und Steuerung von Stromverbrauchern sowie ein weiteres zum Management von Stromausfälllen entwickelt.

(ka)