Prozessor-Marktanteile: AMD auf dem Weg zum neuen Rekord

AMDs x86-CPU-Marktanteil war im 3. Quartal so hoch wie seit Athlon-64-Zeiten nicht mehr, allerdings geht die Rechnung nur mit der PS5 und Xbox Series X auf.

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(Bild: c't)

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AMD hat Intel binnen eines Quartals 2,1 Prozentpunkte Marktanteile bei x86-Prozessoren abgenommen, sodass AMD im dritten Quartal 2021 auf einen Anteil von insgesamt 24,6 Prozent kam. Zu dieser Schätzung gelangt das Marktforschungsteam von Mercury Research, das sämtliche x86-CPUs bewertet, also auch die Kombiprozessoren in Spielekonsolen wie Microsofts Xbox Series X / S.

Die Semi-Custom-Sparte mit den Konsolenchips war es auch, die AMD zum Plus und damit dem zweithöchsten Marktanteil in der Firmengeschichte verhalf – zusammen mit den Prozessoren für Notebooks und Servern. Einzig im vierten Quartal 2006 war AMDs Marktanteil mit 25,3 Prozent höher. Damals verkaufte die Firma CPUs der Baureihen Athlon 64 FX und Athlon 64 X2.

AMDs CPU-Marktanteile nach Segmenten aufgeschlüsselt (Quelle: Mercury Research)
Quartal Q3 2021 Q2 2021 Q3 2020
Desktop 17,0% 17,1% 20,1%
Mobile 22,0% 20,0% 20,2%
Server 10,2% 9,5% 6,6%
x86 Gesamt (inkl. Konsolen) 24,6% 22,5% 22,4%

Das größte Plus verzeichnete AMD bei Epyc-Modellen für Server und Rechenzentren – von 6,6 auf 10,2 Prozent innerhalb eines Jahres. Die Firma kam somit erstmals seit der Einführung der Zen-Architektur auf einen zweistelligen Anteil im Gesamt-Servermarkt, also Systeme für Netzwerkinfrastruktur und Edge-Server eingeschlossen, bei denen Intel etwa mit Xeon-D traditionell stark vertreten ist. Bei klassischen 1- und 2-Socket-Systemen liegt AMDs Anteil typischerweise höher.

Bei Notebooks mussten sowohl AMD als auch Intel Federn lassen, Intel allerdings mehr, weshalb AMD den eigenen Marktanteil binnen eines Quartals von 20 auf 22 Prozent ausbaute. Das ist ein Rekordwert für die Firma. AMD selbst schrieb dazu in einer Mitteilung per Mail, dass der anteilige Umsatz von Notebook-CPUs und -GPUs mit 16,2 Prozent im dritten Quartal 2021 ein Allzeithoch erreichte – das entspricht rund 700 Millionen US-Dollar.

Insbesondere günstige Geräte brachen laut Mercury Research nach einem zwei- bis dreifachen Wachstum seit Beginn der Coronavirus-Pandemie um mehr als die Hälfte ein, offenbar weil der Bedarf bei Schulen gedeckt ist.

Im vergleichsweise kleinen Desktop-Markt hat AMDs Anteil verglichen mit dem Vorjahr von 20,1 zu 17 Prozent abgenommen. In der verkaufsstarken Mittelklasse hat AMD derzeit kaum attraktive Angebote: Seitdem sich die Verfügbarkeit des früher beliebten Modells Ryzen 5 3600 verschlechtert hat, überlässt AMD den Markt bis 250 Euro beinahe komplett Intel. Der Ryzen 5 5600X startet erst bei 290 Euro. Mit Intels Vorstellung von Alder Lake-S (Core i-12000) wächst der Konkurrenzdruck weiter.

Als Randnotiz schätzt Mercury Research, dass ARM-Prozessoren zuletzt rund 8 Prozent des PC-Marktes ausmachten. Insbesondere aufgrund von Apples ARM-Offensive rund um die M1-MacBooks und -Macs wächst der Anteil.

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