Quantencomputer: Japan subventioniert 127-Qubit-Rechner

Über eine Spanne von fünf Jahren soll einem Forschungsrat der Universität Tokio Fördergeld zufließen. 17 Firmen sind beteiligt, darunter Mitsubishi und Toyota.

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(Bild: Bartlomiej K. Wroblewski / Shutterstock.com)

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Das japanische Ministerium für Wirtschaft und Industrie (METI) hat einem Konsortium für Quantenforschung an der Universität Tokio Fördergeld vergeben. 4,2 Milliarden Yen (28,3 Millionen Euro) sollen über eine Spanne von fünf Jahren ausgezahlt werden, berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Asia. Derzeit nutzt die Forschungsgruppe einen IBM-Quantenrechner mit einer Rechenleistung von 27 Qubits. Noch im Herbst soll ein Upgrade zu einem 127-Qubit-Rechner folgen – dessen Kosten die Förderung dann decken solle.

2019 hatte die Universität Tokio mit IBM eine Partnerschaft in der Quantenforschung geschlossen. In dem Konsortium namens QII befinden sich nicht nur eine Gruppe aus Forschern, sondern auch 17 japanische Unternehmen, etwa die Autobauer Mitsubishi und Toyota. Währenddessen betreibt das Riken Center Quantum Computing (RCQ), ein Forschungsinstitut in der von Tokio südlich gelegenen Stadt Wako, einen Quantencomputer mit 64 Qubits – den es Ende März als Cloud-Computer öffentlich verfügbar machte.

'Die verlorenen 30 Jahre' ist ein in der japanischen Techbranche häufig wiederholter Ausdruck. Er verweist auf das seit 1990 stagnierende BPI-Wachstum Japans – und die verpassten Chancen, technische Innovationen wie das Internet für sich zu nutzen. Deswegen verfolgt die Regierung Japans zurzeit ehrgeizige Pläne in der Quantentechnik. Auch die heimische Halbleiterindustrie wird gefördert: Japan baut eine 2-Nanometer-Chipfertigung auf.

Mittels Cloud-Computing sollen die Teilnehmer des Konsortiums den Quantencomputer gemeinsam nutzen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Japans NHK schreibt, Ziel der Subvention sei es, Kosten zu reduzieren. Dadurch sollen mehr Unternehmen, auch Start-ups, die Quantentechnik für sich nutzen können.

(szo)