Quartalszahlen: Apple leidet unter Chipmangel

Apples Finanzen des 3. Quartals liegen unter den Prognosen: Chipkrise und Corona-Pandemie kosten Milliarden beim Umsatz.

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Leicht verschwommenes Apple-Logo

(Bild: Sebastian Trepesch / Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Apple ist üblicherweise erfolgsverwöhnt, was seine Quartalsergebnisse betrifft. Im dritten Quartal des Jahres war dies prinzipiell auch so, doch hätten die Zahlen deutlich besser sein können. Das musste Konzernchef Tim Cook Donnerstagabend einräumen. Grund sind Produktionsprobleme bei Zulieferern, mitunter unter dem Begriff Chipkrise bekannt.

Von Außen sehen Apples Geschäftszahlen für die drei Monate bis 25. September 2021 hervorragend aus. Der Umsatz ist um 29 Prozent nach oben gegangen: 83,4 Milliarden US-Dollar hat Apple in keinem früheren Septemberquartal geschafft. Der Betriebsgewinn ist sogar um 61 Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar gestiegen. Apple kann also fast 29 Prozent jedes eingenommenen Dollars als Betriebsgewinn behalten. Praktisch im Gleichschritt hat der Reingewinn 62 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar zugelegt.

Doch es gibt ein Wohlstandsproblem: Trotz des hohen Wachstums hat Apple die hochgesteckten Prognosen der Börsianer verfehlt. Cook selbst räumt ein, dass Lieferketten-Engpässe und Corona-Pandemia wohl 6 Milliarden Dollar Umsatz gekostet haben. Den institutionellen Anlegern schmeckte das zunächst nicht – nachbörslich gaben die Aktien mehr als drei Prozent nach. Analysten hatten sich 1,5 Milliarden Dollar mehr Gesamtumsatz erhofft. Und auch bei den iPhone-Nettoumsätzen, die auf 38,9 Milliarden angewachsen sind (plus 47 Prozent), hatten sie gut 2,7 Milliarden Dollar mehr erwartet.

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Lieferengpässe gab es laut Cook in allen wichtigen Bereichen, bei iPhone, iPad und Mac. Zudem übebrachte er die frohe Kunde, dass sich die grundsätzlichen COVID-19-bedingten Fertigungsprobleme "deutlich verbessert" hätten. Allerdings rechnet auch der Apple-Chef mit einer anhaltenden Chipkrise, wobei besonders ältere Prozessoren selten sind – die Nachproduktion aktueller A- und M-Chips für iPhone, iPad und Mac läuft offenbar gut. Apples Bruttomarge lag bei 42,2 Prozent (+4 Prozentpunkte).

Apple will seinen Aktionären eine Dividende von 22 US-Cent pro Anteilsschein zahlen. Im dritten Quartal hat Apple über Aktienrückkäufe und Dividenden 24 Milliarden Dollar an Aktionäre zurückgeführt. Apple möchte seinen Bargeldbestand abschmelzen.

In den einzelnen Segmenten war, wie immer, das iPhone vorne. Es hat, wie erwähnt, 38,9 Milliarden Dollar Nettoumsatz eingespielt (+47%). Im Service-Segment hat Apple mit 18,3 Milliarden Dollar Nettoumsatz ein Plus von 25 Prozent erzielt. Dazu gehören der App Store, aber auch Apple Music, iCloud, Apple Pay, AppleCare, Lizenzen und mehr. Mittlerweile verwaltet Apple 745 Millionen Abos für sich und andere.

Das Mac-Geschäft bricht mit 9,2 Milliarden Dollar (+2%) einen neuen Rekord über alle Quartale hinweg – obwohl die neuen MacBook-Pro-Modelle erst im Oktober erschienen sind. Die Sparte mit Werarables, Heimgeräten und Zubehör hat 8,8 Milliarden Dollar geschafft (+12%). Bei den iPads beläuft sich der Nettoumsatz auf 8,3 Milliarden Dollar – das ist zwar kein Rekord, aber immerhin 21 Prozent mehr, als im dritten Quartal 2020. (bsc)