R-Unterstützung für SQL Server 2016 angekündigt

Die vorrangig in statistischen Berechnungen zum Einsatz kommende Programmiersprache soll integraler Bestandteil der nächsten Version von Microsofts relationaler Datenbank werden.

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R-Unterstützung für SQL Server 2016 angekündigt
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Von
  • Alexander Neumann

Nachdem Microsoft die Übernahme von Revolution Analytics im April abschließen konnte, kündigen sich nun erste Ergebnisse der Akquisition an. Denn David Smith zufolge wird die Programmiersprache R in Microsofts nächste Version der eigenen relationalen Datenbank – SQL Server 2016 – integriert werden. Das bedeute, so der bisherige Verantwortliche der Marketing- und Community-Aktivitäten bei Revolution Analytics, dass sich R innerhalb der Datenbank nutzen lasse. Mit einer öffentlichen Vorschauversion des SQL Server 2016 ist offenbar in diesem Sommer zu rechnen.

Durch die Integration von R in Microsofts Datenbank müssen Data Scientists nicht mehr länger ihre Daten über die ODBC-Datenbankschnittstelle (Open Database Connectivity) extrahieren, um sie mit R analysieren zu können. Stattdessen kann der R-Code mit den Daten innerhalb eines Sandbox-Prozesses im SQL Server umgehen. Zumindest lassen sich so die bisher benötigte Zeit und der Speicherverbrauch beim Umwandeln der Daten vermeiden.

Revolution Analytics gilt als eines der wichtigsten Unternehmen im Umfeld der unter der GPL (General Public Licence) entwickelten Programmiersprache, die vorrangig in statistischen Berechnungen zum Einsatz kommt. Im Zuge der Übernahme hatte Microsoft angekündigt, R und die Produkte von Revolution Analytics mit eigenen datengetriebenen Techniken zu verzahnen und diese "On-Premise", über die Azure-Cloud und für hybride Umgebungen zu offerieren.

R genießt unter Statistikern und Datenanalysten zunehmende Verbreitung – Microsoft spricht von zwei Millionen Anwendern –, da die Sprache einfach zu erlernen ist, auch wenn keine Programmierkenntnisse vorliegen. Anwender finden bei R eine Reihe Mechanismen für das Organisieren von Daten, zum Erstellen von Kalkulationen und zur optischen Aufbereitung der Datensätze. Auch gibt es mehrere Tausend als Erweiterung vorliegende Pakete für R, die sich speziellen Aufgaben widmen. Auf den Gebieten der statistischen Berechnungen und Predictive Analytics konkurriert die Sprache mit SAS, Matlab, Mathematica und etlichen Python-Bibliotheken.

Nicht nur Microsoft ist in den letzten Jahren auf die Sprache aufmerksam geworden. Auch SAP und Oracle legen Wert darauf, sie in ihren Produkten HANA beziehungsweise Oracle-Datenbank und TimesTen zu unterstützen. (ane)