Red Hat Enterprise Linux 7.1 mit Echtzeitfähigkeiten

Der neuen Version von Red Hat Enterprise Linux 7 liegt jetzt ein Realtime-Kernel bei. Die erste Überarbeitung von RHEL7 bringt zudem Treiber für neue Intel-Prozessoren und USB-3.0-Unterstützung für virtuelle Maschinen.

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Red Hat Enterprise Linux 7.1

Standard-Desktop von Red Hat Enterprise Linux 7.0.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Die jetzt erhältliche Version 7.1 von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) kann Speicherplatz, den ein System mit der Storage-Server-Software Ceph als Block Storage exportiert, wie einen echten Datenträger verwenden. Neu ist auch ein Add-On mit Kernel und Programmen, die RHEL zum Realtime-Betriebssystem machen, damit Anwendungen eine ihnen gestellte Aufgabe in jedem Fall innerhalb einer festlegten Zeitspanne erledigen können. Die Echtzeitanforderungen realisiert Red Hat mit einem Realtime-Kernel, der die Echtzeiterweiterungen des RT-Tree enthält; einen solchen Kernel bot Red Hat bislang im Rahmen seines Add-on-Produkts Red Hat Enterprise MRG an.

Die erste Überarbeitung des im Sommer letzten Jahres vorgestellten RHEL7 bringt zudem Unterstützung für Intel-Prozessoren der Broadwell-Generation, zu denen etwa die Core-i-Modelle der 5000er-Serie gehören. Ferner unterstützt die neue Version nun auch Systeme mit IBMs POWER8, bei denen der Prozessor mit Little Endian arbeitet, wie es bei x86-Prozessoren immer der Fall ist. Den NetworkManager hat Red Hat auf die Version 1.0 aktualisiert. Als Alternative zum Mail-Client Evolution liefert Red Hat nun Mozilla Thunderbird mit. Die Entwickler des auf Fedora basierenden RHEL wollen zudem die Bedienoberfläche verbessert haben, die das Installationsprogramm bei der Datenträger-Einrichtung zeigt; ein Abschnitt, der bei Fedora und Red Hat häufiger mal als verwirrend und unübersichtlich kritisiert wird.

Der Red-Hat-Support deckt nun auch das Einrichten eines Datenträger-Caches mit LVM ab. Bei der mit 7.1 eingeführten USB-3.0-Unterstützung in virtuellen Maschinen unter RHEL ist das nicht der Fall, denn die gilt als Technology Preview. Genauso verhält es sich mit der Unterstützung des in neueren SCSI-Standards definierten Data Integrity Field (DIF), mit dem sich Daten zusammen mit einer Prüfsumme speichern lassen, um Verfälschung beim Lesen und Schreiben oder beim Transport zwischen den Chips zu erkennen. Die Container-Software Docker, die nach wie vor in einem separaten Paket-Repository liegt und daher nicht den normalen Pflegeregeln für RHEL unterliegt, hat Red Hat auf die Version 1.4 aktualisiert; der Container-Betrieb über Libvirt-LXC bekam den Stempel "deprecated", weil Red Hat diesen Weg der Container-Virtualisierung aufgeben will.

Hintergründe zu diesen und weiteren Neuerungen liefern die Ankündigung und Release Notes der neuen Version von Red Hat Enterprise Linux. Details zur Realtime-Unterstützung erläutert eine dazu gehörende Installationsanleitung. (thl)