Redis ändert die Lizenz, Linux Foundation übernimmt den Fork Valkey

Nachdem Redis angekündigt hat, künftig die Lizenz zu wechseln, sortiert sich die Open-Source-Community neu: Die Linux Foundation präsentiert den Fork Valkey.

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(Bild: vchal/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Am 20. März hatte die Firma Redis Inc. angekündigt, künftige Versionen ihrer Software Redis unter den Lizenzen "Redis Source Available License Version 2" (RSALv2) und der "Server-Side Public License Version 1" (SSPLv1) zu veröffentlichen. Das sind keine Lizenzen, die als Open Source im strengen Sinne gelten. Ähnliche Schritte hatten zuvor auch andere Datenbankhersteller unternommen, erklärtes Ziel ist es, großen Cloudanbietern einen Strich durch die Rechnung zu machen, die sich aus Sicht der Hersteller an der offenen Software bedienen, diese massenhaft vermieten und sich zu wenig an der Weiterentwicklung beteiligen.

Als Folge auf die Ankündigung hatte sich unter anderem der Fork Redict formiert, der die letzte Open-Source-Version von Redis mit der Versionsnummer 7.2.4 weiterführen will. Jetzt ist ein weiteres Schwergewicht mit einem Fork aufgetreten und kündigt an, künftig eine Open-Source-Key-Value-Datenbank auf Basis des bisherigen Redis zu pflegen: die Linux Foundation. Valkey heißt das neue Projekt, zweigt ebenfalls bei Version 7.2.4 ab, ist aber organisatorisch stärker aufgestellt als Redict. Der Name ist ein Wortspiel aus Key-Value und soll an Walküren erinnern (engl. Valkyrie). Betreut wird der Fork laut Ankündigung von mehreren ehemaligen Redis-Maintainern, die vor allem bei den Cloudanbietern angestellt sind. Amazon Web Services (AWS), Google Cloud, sowie die Firmen Oracle, Ericsson, und Snap Inc. lassen sich als Unterstützer von Valkey in der Ankündigungsmeldung nennen.

Im GitHub-Repository von Valkey ist pünktlich zur Ankündigung von Redis Aktivität ausgebrochen, neu angelegt wurde es aber nicht – es erweckt vielmehr den Anschein, als hätte man unter dem Namen placeholderkv bereits vor rund drei Jahren eine Hülle für den Tag angelegt, an dem ein Fork von Redis notwendig wird. Die Lizenz von Valkey bleibt vorerst die "Berkeley Software Distribution (BSD) 3-clause license". Der Name wurde am 28. März final festgelegt, vorausgegangen war eine Namensfindung bei GitHub. Mit einem Maintainer von Redict ist gibt es bereits einen Austausch in einem GitHub-Issue.

Die Hülle für den Fork von Redis stand schon bereit, am 28. März wurde der Name Valkey festgelegt.

Die Linux Foundation ist erfahren darin, große und für die Industrie bedeutende Open-Source-Projekte und hin und wieder auch Forks zu betreuen. Neben dem Linux-Kernel betreut sie zum Beispiel das Projekt OpenTofu – ein Fork des Infrastrukturwerkzeugs Terraform, der nach einer Lizenzänderung durch die Firma HashiCorp entstanden war. (jam)