SAP-Chef bekräftigt bisherigen Kurs

Das Unternehmen will laut einem Zeitungsbericht den Umsatz mit Software und softwarebezogenen Services bis 2014 verdoppeln, Dabei soll die Abhängigkeit von Lizenzeinnahmen verringert und das Geschäft mit wiederkehrenden Abogebühren ausgebaut werden.

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Der seit kurzem allein amtierende SAP-Chef Léo Apotheker hält einem Zeitungsbericht zufolge am bisherigen Kurs des Softwareunternehmens fest. Der Umsatz mit Software und softwarebezogenen Services solle bis 2014 im Vergleich zu 2008 verdoppelt werden, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) unter Berufung auf ein internes Dokument, in dem Apotheker die mittelfristige Strategie bis 2014 darlegt. Im vergangenen Jahr hatten diese Erlöse, die ein wichtiger Indikator für die Geschäftsentwicklung sind, bei 1,7 Milliarden Euro stagniert.

Ein Sprecher wollte das in dem Bericht genannte Umsatzziel laut dpa nicht bestätigen. Er sagte aber, die mittelfristigen Ziele von Europas größtem Softwarekonzern hätten sich nicht verändert. Wie die FTD weiter berichtet, "soll die Abhängigkeit von Lizenzeinnahmen verringert und das Geschäft mit wiederkehrenden Abogebühren ausgebaut werden." Der seit Ende April alleine an der Konzernspitze stehende Apotheker wolle außerdem das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen ausbauen. Das ist bereits seit Jahren ein Ziel des Marktführers für Unternehmenssoftware. SAP kommt hier allerdings nur schleppend voran.

In dem internen Dokument macht Apotheker laut einem Bericht des Handelsblatts deutlich, dass Übernahmen in größerem Stil für ihn weniger ein Tabu sind als für seinen ehemaligen Mitstreiter Henning Kagermann. Für diesen kamen anders als für Oracle lange Zeit nur kleine Firmen mit technischem Vorsprung in Frage. Allerdings hat SAP unter Kagermann die Strategie geändert, wie sich an der Übernahme von Business Objects zeigte.

Die weltweite Konjunkturkrise setzt dem DAX-Konzern schwer zu. Der Gewinn war im ersten Quartal um 16 Prozent auf 204 Millionen Euro eingebrochen. Anfang des Jahres hatten die Walldorfer zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte einen Stellenabbau angekündigt, bis zum Jahresende sollen weltweit 3000 Jobs wegfallen. (anw)