SIGGRAPH: Khronos Group gibt OpenGL 4.1 frei

Nur sechs Monate nach der Veröffentlichung von OpenGL 4.0 hat die Khronos Group während der Computergrafik-Messe Siggraph die Version 4.1 des offenen 3D-Grafikstandards freigegeben.

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Von
  • Kersten Auel

Wie im vorigen Jahr nimmt die Khronos Group die Computergrafik-Messe SIGGRAPH, die am Sonntag in Los Angeles begonnen hat, zum Anlass, eine neue Version des offenen 3D-Grafikstandards OpenGL vorzustellen. Aus der 2009er Version 3.2 ist mittlerweile OpenGL 4.1 geworden – das sechste Update in den letzten zwei Jahren.

Besonderen Schwerpunkt hat das OpenGL ARB (Architecture Review Board), das für die Spezifikation verantwortlich zeichnet, auf plattformübergreifende Funktionen gelegt. So ist die neue Release voll kompatibel zu den APIs von OpenGL ES 2.0, der embedded Version für mobile und Desktop-Plattformen. Die Rückwärtskompatibilität zu den früheren Spezifikationen gewährleistet zudem, dass Entwickler neue Funktionen übergangslos nutzen können Die Möglichkeit, Binaries für Shader-Objekte laden zu können, verkürzt die Zeit für das Kompilieren, und die Unterstützung von 64-Bit-Gleitkommazahlen für die Vertex-Komponenten erhöht die Präzision.

Zu den neuen Extensions zählen Sync-Objekte für ein besseres Zusammenspiel mit Open CL (Open Computing Language), der ebenfalls von der Khronos Group definierten Programmiersprache für Grafikprozessoren. Funktionen speziell für Applikationen, die WebGL nutzen, sollen den Webanwendungen mehr Stabilität verleihen. Diverse weitere Extensions sind mit dem Ziel spezifiziert worden, dass möglichst viele der Core-Funktionen auch auf älterer Grafikhardware lauffähig sind.

Sowohl AMD als auch Nvidia haben verlauten lassen, dass sie die neue Spezifikation in Kürze durch neue Hardwaretreiber unterstützen wollen. Nvidia will noch während der SIGGRAPH 2010 die ersten Treiber für GPUs freigeben, die auf Fermi basieren.

Die Khronos Group ist ein Industrie-Konsortium, das offene Standards entwickelt. Neben der 3D-Grafikspezifikation OpenGL unter anderem die Schnittstelle OpenVG für hardwarebeschleunigte zweidimensionale Vektor- und Rastergrafiken, WebGL, die 3D-Grafikschnittstelle für das Web sowie das XML-Austauschformat Collada. (ka)