Sapphire Now: SAP forciert In-Memory-Computing

Die mit In-Memory-Techniken einhergehende Datenhaltung in Spalten ist für den Konzern ein strategisches Thema, in das die Walldorfer auch in Zukunft viel investieren werden. Auf der Hausmesse wurde eine Appliance für Analysen angekündigt.

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Von
  • Alexander Neumann

Durch die gesamte SAP-Konferenz "Sapphire Now", die diese Woche in Orlando, Florida, und Frankfurt am Main stattfindet, zieht sich das Thema In-Memory-Computing. Vishal Sikka, CTO bei SAP, sieht in ihm die Basis dafür, was SAP "'Real' Real Time" nennt. Damit einhergehende Datenbankkonzepte sind nicht neu, als Beispiel sei der Datenbankspezialist Sybase genannt, den SAP nun übernehmen möchte und der schon in den 1990ern mit solchen Ideen an den Markt gegangen ist. Der Walldorfer Konzern sieht sich durch die Verbindung seiner In-Memory-Techniken mit der eigenen Analysesoftware im Vorteil gegenüber Wettbewerbern.

Für gewöhnlich speichern Unternehmen auf Basis relationaler Datenbanken strukturierte Daten beziehungsweise Datensätze in Tabellen oder in Feldern ab. Bei In-Memory erfolgt die Datenhaltung in Spalten. Der Vorteil liegt darin, dass Daten aus nicht benötigten Feldern bei Abfragen nicht benutzt werden, wodurch sich die Menge der zu bewegenden Daten reduziert und dadurch Abfragen deutlich schneller abwickeln lassen.

Die Forschungen im Kontext von In-Memory über die letzten Jahre hinweg seien SAPs Beitrag, sich mit den neuen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die sich durch Multicore-Architekturen ergeben, äußerte sich Ingo Brenckmann, Senior Director Solution Management Data and Analytic Engines bei SAP. Deswegen arbeite die Firma auch mit Spezialisten wie Intel zusammen, um sich über ihre Erfahrungen hinsichtlich der Parallelität auszutauschen. SAP sieht Beschleunigungen um den Faktor 10 bis 50, die sich durch die spaltenbasierte Datenhaltung via In-Memory-Technik ergeben.

SAP hatte auf der letztjährigen Sapphire den damals neuen BusinessObjects Explorer vorgestellt, über den sich Analysen sehr schnell darstellen und bearbeiten lassen, und das unter Zuhilfenahme darunter liegender In-Memory-Technik. Dieser findet sich in der diesen Sommer final freigegebenen Geschäftssoftware Business by Design. Auch lässt sich In-Memory-Technik als "Attachment" in SAPs Business Warehouse Accelerator einbinden, wie es Vishal Sikka ausdrückte.

Neu ist eine Appliance für Analysen namens Business Analytic, die SAP derzeit entwickelt und auf Hardware von SAP-Partnern zur Verfügung gestellt wird. Hewlett Packard wird die "HP Converged Infrastructure" für die Appliance bereitstellen. Business Analytic soll Echtzeit-Analysen von Daten aus operativen Systemen, Data-Warehouse-Lösungen und dem Internet ermöglichen. Die ihr zugrunde liegende Engine nutzt ebenfalls In-Memory-Technik mit einem leistungsfähigen Rechenkern und kombiniert diese mit Tools zur Datenmodellierung und zum Datenmanagement. (ane)