Schüler haben mehr Interesse an IT-Berufen

Das Interesse an technischen Berufen nimmt allmählich zu. Jeder vierte Schüler kann sich eine Zukunft in der IT-Branche vorstellen, hat eine Bitkom-Umfrage ergeben. Aber zwischen den Schulformen gibt es erhebliche Unterschiede.

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Computer in Schule

(Bild: dpa, Marc Tirl/Symbolbild)

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Jeder vierte deutsche Schüler kann sich vorstellen, später in der IT-Branche zu arbeiten. Das hat eine repräsentative Befragung des Branchenverbands Bitkom ergeben. Hatten vor vier Jahren 23 Prozent der Schüler angegeben, sich eine Karriere in der IT vorstellen zu können, sind es 2014 bereits 25 Prozent. Zwischen den Geschlechtern fällt der Unterschied eher gering aus: 27 Prozent der Jungen und 23 Prozent der Mädchen bekundeten Interesse an Informatik. Auch andere technische Berufe werden beliebter. 34 Prozent der Schüler können sich vorstellen, im naturwissenschaftlichen Bereich zu arbeiten (2010 waren es 29 Prozent). Am meisten gefragt sind Ingenieurberufe, die 43 Prozent der befragten 14- bis 19-jährigen anstreben (2010: 27 Prozent).

Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Schulformen. Lediglich 12 Prozent der Hauptschüler können sich einen späteren IT-Beruf für sich vorstellen, unter den Realschülern sind es 16 und bei den Gesamtschülern 21 Prozent – unter den Gymnasialschülern hingegen 32 Prozent. Bitkom-Präsident Dieter Kempf wiederholte seine Forderung nach einem Pflichtfach Informatik an Schulen, das dabei helfen soll, "deutlich mehr IT-Spezialisten auszubilden, wenn wir international wettbewerbsfähig bleiben wollen". Dabei dürfte die Ausstattung der Schulen ebenfalls eine Rolle spielen. Die Lehrergewerkschaft VBE hat kürzlich Lehrer dazu befragt und im Ergebnis die IT-Ausstattung an deutschen Schulen als "mittelalterlich" kritisiert.

Auch an den Hochschulen nimmt das Interesse an Informatik zu. Im Wintersemester 2014/15 stieg die Zahl der Studienanfänger in diesem Fach um 2,6 Prozent auf 34.300 (nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes). Während die Zahl der männlichen Studierenden um 1,8 Prozent zulegte, wurden 5,6 Prozent mehr Frauen im Vergleich zum Vorjahr registriert. Knapp 7700 Frauen im ersten Hochschulsemester repräsentieren damit knapp 22,5 Prozent aller Erstsemester. (tiw)