Schutz von persönlichen Daten: Behörden genießen am ehesten Vertrauen

Insgesamt haben die Bundesbürger erhebliche Zweifel am Schutz ihrer Daten. Laut einer Umfrage trauen die Bundesbürger den Behörden sowie Banken und Versicherungen noch am ehesten sorgsamen Umgang mit privaten Daten zu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 148 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Wenn auch das Misstrauen nach den Datenverlusten und Missbrauchsfällen der letzten Zeit tief sitzt, so trauen die Deutschen doch am ehesten Behörden und Ämtern zu, mit ihren persönlichen Daten sorgsam umzugehen. Schlechter sieht es dagegen für Unternehmen aus und dort insbesondere für Firmen aus dem Internet- und Telekommunikationssektor. Das ergab eine Umfrage von TNS Emnid.

Die 1000 Teilnehmer sollten mit Hilfe von Schulnoten bewerten, wie sie verschiedene Institutionen in Sachen Datenschutz einschätzen, teilt der IT-Sicherheitsanbieter Symantec mit, der die repräsentative Studie in Auftrag gegeben hatte. Behörden und Ämter – aufgeführt als "Öffentlicher Sektor/Behörden" – schnitten mit der Note 3,1 am besten ab. Knapp dahinter landeten mit 3,2 Banken und Versicherungen – der "Finanzsektor".

"Datenverluste und Datenklau nehmen in den letzten Monaten zu. Wo sehen sie ihre Daten am besten aufgehoben?", lautete die konkrete Frage. Die Institutionen aus Transport und Verkehr landeten mit einer Durchschnittsnote von 3,3 auf dem dritten Rang. Die jüngsten Datenskandale der Bahn, die gerade wieder eine unzulässige Datensammlung eingestehen musste, dürften die Reputation hier weiter sinken lassen. Hinter dem Verkehrsgewerbe rangiert mit 3,5 der Einzelhandel. Deutlich abgeschlagen auf den letzten Rängen landeten Telekommunikationsunternehmen und Internet-Provider (4,2) sowie Onlineshops (4,4).

Am meisten Zutrauen hat die jüngste Gruppe unter den Befragten: die 14- bis 29-Jährigen. Sie vergaben fast durchweg die wenigsten Sechser-Zensuren und dafür die meisten Einsen, die in der Umfrage bedeuteten: "Ich habe vollstes Vertrauen, dass meine persönlichen Daten gut geschützt sind."

Insgesamt kommentierten Datenschützer, auch die Behörden könnten sich angesichts des Umfrageergebnisses nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Dass auch öffentliche Stellen nur durchschnittliche Noten erhielten, sollte zu denken geben. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass Gemeinden und Ministerien generell tatsächlich nur knapp überdurchschnittlich vertrauenswürdig sein sollten. Ich würde mir deshalb wünschen, dass datenschutzfreundliche öffentliche Stellen sich künftig stärker und glaubwürdig um das Vertrauen der Bürger bemühen", meinte Thomas Petri, bayrischer Landesbeauftragte für Datenschutz, gegenüber Symantec. (jk)