Sensoren-Boom sorgt bei Osram für volle Auftragsbücher und Umsatzplus

Sensoren überall – Osram profitiert vom zunehmenden Hightech-Einsatz in Autos und Handys. Die Nachfrage ist so groß, dass das Unternehmen kaum hinterherkommt.

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Sensoren-Boom sorgt bei Osram für volle Auftragsbücher und Umsatzplus

Osram ist offizieller Lichtpartner des Eurovision Song Contest.

(Bild: Osram)

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Osram hat alle Hände voll zu tun, die Nachfrage nach Infrarot-LED für Autos und Handys zu erfüllen. "Bei den Infrarotdioden ist die Nachfrage so gut, dass wir Lieferschwierigkeiten haben", erklärte Konzernchef Olaf Berlien am Mittwoch in München. "Wir sind bis unter die Halskrause voll gebucht." Dank des laufenden Ausbaus der Produktionskapazitäten werde sich die Situation in den kommenden Monaten aber zusehends entspannen.

Osram erweitert seine Standorte in Regensburg und im chinesischen Wuxi. Außerdem soll die neue LED-Chipfabrik in Malaysia im November ihren Betrieb aufnehmen. Von dem Nachfrageschub sei man nicht überrascht worden, sagte Berlien. Es habe sich bereits abgezeichnet, dass das zweite Quartal stark werde.

Beflügelt wird die Entwicklung vor allem von der Automobilindustrie: Nach den Oberklassefahrzeugen kämen Infrarotprodukte mittlerweile auch in vielen Mittelklasseautos zum Einsatz – etwa bei Regensensoren und Abstandsmessern. Auch der Elektronikkonzern Samsung setzt bei den Iris-Scannern für seine Smartphones auf die Technik.

Bereits am Vorabend hatte Osram seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (30. September) nach oben geschraubt. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzplus von 7 bis 9 anstelle der bisher erwarteten 5 bis 7 Prozent.

Im zweiten Quartal wuchs der Umsatz auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte, im Jahresvergleich um knapp zehn Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Nach Steuern verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal im fortgeführten Geschäft 79 Millionen Euro. Der Vorjahreswert von 95 Millionen Euro war durch Einmaleffekte geprägt.

Osram hatte im vergangenen Jahr das traditionelle Lampengeschäft verkauft. Hinzu kommen Probleme in der Sparte Leuchten und Systeme, die einen Umbau durchläuft und Verlust schrieb. Ursprünglich hatte Osram dieses Jahr in der Sparte einen Gewinn schaffen wollen, dies werde nun schwieriger, hieß es. Osram hatte angekündigt, in der Sparte mit Leuchtsystemen vor allem am Standort im bayerischen Traunreut bis zu 290 Stellen abzubauen. (vbr)