Serverless Hosting: Cloudflare übernimmt Linc

Die Kombination von Cloudflare Workers und Pages mit Lincs Frontend Application Bundles soll die Brücke zwischen statischen und dynamischen Frontends schlagen.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Der auf DNS- und Content-Delivery-Network-(CDN)-Dienste spezialisierte Anbieter Cloudflare hat die Übernahme von Linc bekanntgegeben. Linc versteht sich als Frontend Delivery Platform, über die Entwicklerinnen und Entwickler CI/CD-Pipelines für ihre Frontend-Applikationen managen können. Über die sogenannten Frontend Application Bundles (FAB) verfolgt Linc dabei einen alternativen Architekturansatz zum weit verbreiteten JAMstack. Im Zusammenspiel mit Cloudflares Serverless-Diensten Workers und Pages sollen FABs die Brücke schlagen zwischen statischen und dynamischen Frontends.

Bei dem auf Netlify zurückgehenden JAMstack (JavaScript, API, Markup) erledigt JavaScript-Code über Web-APIs die Kommunikation mit dem Server, während das Markup bei der Auslieferung die Inhalte über einen (Static) Site Generator oder ein Framework mit Template-Unterstützung erzeugt. Mit dem FAB-Ansatz beschreitet Linc einen anderen Weg: Ein Deployment-Artefakt soll dabei die Unterstützung für sämtliche serverseitigen Anforderungen abdecken, von rein statischen Sites über Apps (die API-Routen oder Cloud Functions nutzen) bis hin zum vollständig serverseitigen Streaming-Rendering.

Webentwicklerinnen und -entwickler können beim Einsatz von FABs mit vertrauten Frameworks wie Angular, React, Next.js oder Vue.js arbeiten. Der FAB-Compiler erzeugt eine zum jeweiligen Framework passende fab.zip-Datei. Die enthält zwei Komponenten: eine server.js-Datei, die als serverseitiger Einstiegspunkt dient, sowie ein _assets-Verzeichnis, in dem HTML, CSS, JS, Bilder und Schriftarten gespeichert sind, die an den Client gesendet werden. Der Ansatz arbeitet Linc zufolge nicht nur mit den unterschiedlich aufgebauten App-Typen, sondern ist auch für gängige CDNs und Serverless-Hosting-Plattformen ausgelegt.

Beim FAB-Ansatz verzichten Linc und Cloudflare auf Load Balancer und CDN.

(Bild: Cloudflare)

Seine spezifischen Vorteile kommen offenbar aber erst im Zusammenspiel mit Cloudflares Workers und dem darunterliegenden Key-Value-Store (Workers KV) zum Tragen. Während die meisten Plattformen die beiden Komponenten eines FAB separat bereitstellen – die Assets lassen sich dabei auf kostengünstigem Object-Storage des CDN speichern und die Server-Komponente an den Serverless-Host übergeben – ermöglichen es Cloudflare Workers, die FABs unmittelbar an der Edge ohne vorgeschalteten Load Balancer oder CDN auszuführen. Obwohl in dieser Konfiguration sämtliche Requests durch den Worker mit der server.js laufen müssen, biete der FAB-Ansatz Performancevorteile, versichern die Linc-Verantwortlichen. Die im Cloudflare Workers KV hinterlegten Assets stünden schneller zur Verfügung als solche von Drittanbieter-Hosts, die über Proxies angebunden sind.

Weitere Informationen zur Übernahme von Linc durch Cloudflare liefert ein Blogbeitrag, der auch den Ansatz der Frontend Application Bundles näher erläutert. Mehr Details zur Frontend Delivery via FAB finden sich auf der Linc-Homepage.

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