Siemens streicht 13.100 Arbeitsplätze, 5100 in Deutschland betroffen

Siemens beschäftigt derzeit weltweit insgesamt 342.000 Menschen, 114.000 in Deutschland. Davon verlieren im Rahmen des radikalen Konzernumbaus und der Sanierung von Krisensparten erneut viele ihren Arbeitsplatz.

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IFA/Siemens
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Von
  • Jürgen Kuri

Der Elektrokonzern Siemens streicht bei seinem radikalen Konzernumbau und wegen Problemen mit schwächelnden Geschäftsfeldern weltweit insgesamt 13.100 Arbeitsplätze, davon 5100 in Deutschland. Damit will Siemens-Chef Joe Kaeser den Konzern, der schon länger Wettbewerbern wie dem US-Erzrivalen General Electric hinterherhinkt, profitabler machen. Zuletzt beschäftigte Siemens weltweit insgesamt 342.000 Menschen, davon 114.000 in Deutschland.

Siemens gab bekannt, dass über die bereits bekanntgegebenen Abbaumaßnahmen hinaus weitere 4500 Arbeitsplätze weltweit wegfallen sollen, 2200 davon in Deutschland. Hintergrund sind die Probleme im Energiegeschäft sowie die Sanierung ertragsschwacher Geschäfte. Siemens kämpft im Stromerzeugungsgeschäft mit einem schwierigen Marktumfeld mit Preisverfall und einer Nachfrageflaute bei großen Gasturbinen.

Für das Energiegeschäft hatte der Konzern deshalb bereits angekündigt, dass 1200 Jobs gekappt werden. Der ebenfalls bereits bekanntgegebene Stellenbau, der allein dem Konzernumbau geschuldet und nicht direkt auf Maßnahmen in einzelnen Krisensparten zurückzuführen ist, reduziert sich derweil: Statt 7800 Jobs fallen nun 7400 Arbeitsplätze weg, davon 2900 in Deutschland. Ursprünglich sollten laut dpa 3300 Stellen in Deutschland von dem Umbau betroffen sein, doch habe sich die Zahl nach Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern reduziert, hieß es.

Im abgelaufenen Quartal belastete ein kräftiger Gewinnrückgang in der Energiesparte das Unternehmen. Weil das Ergebnis im zentralen Bereich für Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen (Power & Gas) um ein Drittel absackte, rutschte auch die für den Konzern wichtige Rendite des Kerngeschäfts unter den angepeilten Zielkorridor. Vom stagnierenden Umsatz blieben nur noch neun Prozent als operativer Gewinn übrig - eigentlich wollen die Münchner zehn bis elf Prozent einfahren.

Unter dem Strich verdreifachte sich der Überschuss zwar auf 3,9 Milliarden Euro - das lag aber vor allem am Verkauf der milliardenschweren Anteile an der Hausgerätesparte BSH, die Siemens an den Partner Bosch abgab. Die Ziele für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr bestätigte Konzernchef Joe Kaeser - betonte allerdings, dass die für Siemens wichtigen Märkte weiterhin "komplex" bleiben. (jk)