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Software AG kauft Java-Clustering-Spezialisten Terracotta

Achim Born

Für einen zweistelligen Millionenbetrag übernimmt die Software AG den Anbieter der Open-Source-Techniken Ehcache und BigMemory. An dessen dualem Lizenzmodell soll sich nichts ändern.

Die Darmstädter Software AG kauft wieder ein. Diesmal trifft es Terracotta [1], einen Anbieter von
Clustering- und Caching-Techniken für Java-Anwendungen. Das zweitgrößte deutsche Softwarehaus übernimmt die US-amerikanische Firma mit allen Software-Rechten für einen mittleren 2-stelligen Euro-Millionenbetrag in bar bis Juni 2011. Offiziellen Angaben zufolge sollen Management und Angestellte in den Forschungs- und Entwicklungsbereich der Software AG integriert werden.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte das Darmstädter Unternehmen wiederholt angedeutet [2], das eigene Portfolio für den Einsatz und die Unterstützung des Cloud-Computing-Konzeptes technisch anreichern zu wollen. Mit der Übernahme von Terracotta hat es nun Zugriff auf die erforderlichen Cluster- und Caching-Techniken (Ehcache [3]) sowie In-Memory-Verfahren (BigMemory [4]).

Wie Ari Zilka, Terracottas Gründer und Cheftechnologe in seinem Blog kundtat [5], sollen die Produkte künftig die Skalierbarkeit und den Durchsatz der Middleware-Plattform WebMethods verbessern. Die Software AG geht davon aus, die ersten Kombi-Produkte im vierten Quartal 2011 auf den Markt zu bringen. Für das nächste Jahr ist die Markteinführung von Platform-as-a-Service-Varianten (PaaS) der eigenen Software geplant.

Terracotta wurde 2003 gegründet und beschäftigt 55 Mitarbeiter in Entwicklungszentren in San Francisco und Neu Delhi. Das Unternehmen arbeitet als so genannte kommerzielle Open-Source-Firma: Die meisten Produkte gibt es in einer kommerziellen Unternehmensvariante und einer freien Open-Source-Version. An diesem Modell will die Software AG nicht rütteln. Das bekannteste Produkt ist wohl Ehcache, das unter anderem in Hibernate, Grails und Cold Fusion eingesetzt wird. Mit BigMemory – ein Java-Add-On, das das übliche Speichermanagement der JVM umgeht – wurde die US-Firma im vergangenen Jahr bei den In-Memory-Techniken aktiv. (ck [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1247441

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.terracotta.org/?src=%2Fcompany%2Findex.html
[2] https://www.heise.de/news/Software-AG-buendelt-ARIS-und-webMethods-1199713.html
[3] http://ehcache.org/
[4] http://www.terracotta.org/bigmemory
[5] http://blog.terracottatech.com/2011/05/terracotta_joins_software_ag.html
[6] mailto:ck@ix.de