Stepstone-Analyse: KI-Hype gab es schon vor ChatGPT und Co.

Mehr KI-Kenntnisse aber auch mehr Soft-Skills: Stellenausschreibungen zeigen laut Stepstone, dass der KI-Hype schon vor ChatGPT begann.

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(Bild: Peshkova/ Shutterstock.com)

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Schon 2021, also noch im Jahr bevor ChatGPT im November 2022 auf den Markt kam, hatten 85 Prozent mehr Stellenausschreibungen KI-Bezug, als noch zwei Jahre zuvor. Das ergab unter anderem eine Analyse von Stepstone. Die Suche nach Soft-Skills in Stellenausschreibungen ist demnach sogar seit 2019 um 190 Prozent gestiegen. Stepstone hat alle Stellenausschreibungen von 2019 bis 2023 untersucht, die auf der Plattform eingegangen sind.

Zu den Ergebnissen gehört auch, dass 2023 in 46 Prozent mehr Stellenausschreibungen als 2019 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Kenntnissen in Machine, Learning, Prompting und weiteren KI-Kenntnissen gesucht wurden. Dass dieser Trend anhalten wird, sagt auch Tobias Zimmermann von der Stepstone Group: "Doch der Mensch wird niemals ersetzt werden – er wird nur andere Aufgaben übernehmen." Während jedoch 2022 der höchste Stand an KI-Jobs bei der Job-Suche festgestellt wurde (117 Prozent mehr als 2019), hat sich die Zahl seither nicht verändert. Zimmermann interpretiert das so: "2023 hat sich der Bedarf dann auf einem konstanten Niveau eingependelt." Er erwartet aber auch, dass neue Jobs entstehen werden, die man so noch gar nicht kennt.

Neben KI sind auch Stellenausschreibungen, in denen Soft-Skills erwünscht sind, stark gestiegen. Der Anteil hat sich laut Stepstone Untersuchung [PDF] fast verdreifacht. Zu den erwünschten Fähigkeiten mit dem größten Zuwachs, gehört Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit, Lernbereitschaft und Kreativität. Diesen Umstand kommentiert Zimmermann: "In Zukunft werden soziale Kompetenzen und weiche Faktoren auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden – weil es die Fähigkeiten sind, die Menschen den Maschinen immer voraus haben werden."

Wie KI den Arbeitsmarkt verändern wird, muss sich erst noch zeigen. Es gibt Studien und Analysen, in denen es heißt, zahlreiche Arbeitnehmer könnten durch KI ersetzt werden, in anderen steht, KI könne den Fachkräftemangel lindern. Sicher ist, dass unterschiedliche Berufsbilder auch unterschiedlich von Auswirkungen betroffen sein werden. Generative KI wie ChatGPT wird voraussichtlich eher Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen und Einkommen betreffen, etwa in der IT.

(emw)