Studie: Demographische Daten verbessern Suchergebnisse

Wertet eine Suchmaschine statistische Informationen über Einkommen, Bildung oder Geschlecht aus, kann sie leichter entscheiden, was der Benutzer finden möchte. Das legt eine Studie von Yahoo-Mitarbeitern nahe.

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Von
  • Christian Kirsch

Sucht eine US-Amerikanerin nach "Wagner", meint sie in der Regel den deutschen Komponisten. Männer hingegen wollen den gleichnamigen Hersteller von Farbspritzpistolen finden. Anhand dieses Beispiels illustrieren zwei Mitarbeiter von Yahoo die Ergebnisse ihrer Studie zum Zusammenhang zwischen Geschlecht, Einkommen, Alter und Suchverhalten.

In die Untersuchung flossen Daten von 28 Millionen Yahoo-Anwendern und über 500 Millionen Suchanfragen ein. Aus den Kundendaten verwendeten die Forscher Geschlecht, Alter und Postleitzahl. Nur wenn letztere hinreichend plausibel war, wurde ein Datensatz überhaupt berücksichtigt und mit Volkszählungsdaten verknüpft. Daraus ergaben sich je nach Region unterschiedliche Einkommens-, Ausbildungs- und ethnische Gruppen. Im Durchschnitt repräsentierten sie die gesamte US-Bevölkerung. Ausdrücklich verweisen die beiden Autoren darauf, dass es sich dabei lediglich um statistische Zusammenhänge handele – ihr Ziel sei es nicht gewesen, einzelne Anwender zu identifizieren oder zuverlässig einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.

Durch Auswertung dieser statistischen Korrelation konnten sie neben erwartbaren Erkenntnissen – Ältere geben häufig komplette URLs in die Suchmaschine – auch Überraschendes finden. So klickten etwa die meisten Sucher von "ESL" auf “ESL Federal Credit Union”. Kamen sie jedoch aus einer Region, in der Englisch nicht die Muttersprache ist, wählten sie meistens "English as a Secondary Language" als Treffer. Unterschiede in den verwendeten Suchbegriffen und den angeklickten Treffern zeigten sich auch abhängig vom Bildungs- und Einkommensniveau. (ck)