Studie: Informatik-Absolventen haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

So gut wie seit dem Boomjahr 2000 nicht mehr sind die Chancen für Hochschulabsolventen im Fach Informatik, hat die Unternehmensberatung PPI ermittelt.

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Der Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen im Fach Informatik ist so gut wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Zu diesem Schluss kommt das Consulting-Unternehmen und Softwarehaus PPI nach Auswertung von 624 Stellenanzeigen der 100 größten deutschen IT-Unternehmen im Mai. Da Berufserfahrene knapp würden, hielten rund 60 Prozent der Großunternehmen verstärkt Ausschau nach IT-Einsteigern. Rund 40 Prozent der Firmen suchten nach Absolventen mit Spezialkenntnissen in SAP. Etwa 40 Prozent der Stellenbeschreibungen richteten sich an Bewerber mit Zielen und Qualifikationen in der IT-Beratung. Knapp 30 Prozent der untersuchten Jobangebote sprächen gezielt IT-Personal mit Wissen im Software Engeneering an. In Qualitäts- oder Projektmanagement sowie im IT-Vertrieb könnten Einsteiger dagegen schwerer unterkommen.

Vor allem sei IT-Nachwuchs gefragt, der in Prozessen denkt und ganzheitliche IT-Strategien entwickeln kann, teilt PPI weiter mit. Allerdings werde Know-how in Service-Orientierten Architekturen (SOA) noch zu wenig in Hochschulen vermittelt. Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse zu verstehen, sei heute "essentielles Know-how für IT-Fachkräfte und die wichtigste Veränderung der Anforderungen". In diesem Zusammenhang bekämen auch Quereinsteiger ihre Chance. Zwar richteten sich 62,4 Prozent der Stellenausschreibungen an Bewerber mit Informatikabschluss, das sei aber kein Muss. 36,3 Prozent der Unternehmen suchten Ingenieure, ein Drittel Wirtschaftswissenschaftler, 12,1 Prozent der Unternehmen ließen die Studienrichtung bewusst offen.

45 Prozent der untersuchten Stellenangebote stammen aus Bayern und Baden-Württemberg. Im Westen Deutschlands entstehen laut PPI reihenweise neue Arbeitsplätze für IT-Spezialisten. 43 Prozent der IT-Stellen werden von Firmen aus dem Saarland, aus Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Rheinland-Pfalz gesucht, nur 11,8 Prozent der IT-Jobs in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen Niedersachsen oder einem der fünf östlichen Bundesländer vergeben.

Zu den gegenwärtigen Klagen vieler Branchen und besonders der IT-Firmen über angeblichen Facharbeitermangel siehe auch den Hintergrundbericht in der aktuellen c't (seit dem 23. Juli im Handel):

  • Gefühlter Mangel, Wie viele Informatiker braucht die Wirtschaft?, c't 16/07, S. 78

Zu dem Thema siehe auch: