Sun stellt neue Supercomputer-Architektur vor [Update]

Nach IBM will nun auch Sun im Herbst einen der ersten Petaflops-Rechner in Betrieb nehmen. Das Sun Constellation System auf Basis von AMDs Barcelona-Opterons und neuer Infiniband-Technik soll sich dann in der Spitzengruppe der nächsten Top500 wiederfinden

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Von
  • Susanne Nolte

Auf der International Supercomputer Conference 2007, die am morgigen Dienstag in Dresden ihre Tore öffnet, will der Unix- und Server-Spezialist Sun seine neue Supercomputer-Architektur, das "Sun Constellation System", vorstellen. Damit will der Hersteller seinen Verlusten im Server-Bereich entgegentreten.

Kern des in Zusammenarbeit mit dem Texas Advanced Computing Center (TACC) an der Universität von Texas in Austin entwickelten Systems ist ein ebenfalls neu entwickelter Infiniband-Switch mit 3456 Ports und dem Codenamen "Magnum". Mit einen Gesamtdurchsatz von 110 TBit/s, ausgelegt auf 1152 Kabel mit jeweils 12 Verbindungen, soll er den Datenaustausch zwischen den Servern wie zwischen dem Arbeits- und Massenspeicher beschleunigen. Bisher auf dem Markt erhältliche Infiniband-Switches besitzen maximal 288 Ports und benötigen zusätzliche Edge-Switches. Der Switch verbindet die Serverracks mit je 48 Blades. Jede Blade besitzt wiederum vier Quad-Core-Opterons, also 16 Kerne. Für ein Petaflops benötigt die Maschine etwa 130.000 Prozessorkerne – verteilt auf 170 Racks.

Entworfen wurde das Constellation System vor allem zur Erstellung von Klima-, Wetter- und Ozeanströmungsmodellen sowie zur Simulation von Erdbeben. Wer das nötige Kleingeld besitzt, kann sich das System bis auf 2 Petaflops Peak-Performance, 1 TByte/s I/O-Performance und 1 Exabyte Festplatten-Kapazität ausbauen lassen – wahlweise mit Linux oder Solaris 10.

Ein erstes System namens "Ranger" bereitet das TACC derzeit vor. Es besitzt zwei "Magnum"-Switches, 15.744 Opterons, verteilt auf 3936 Blades,125 TByte Arbeitsspeicher und 1,7 PByte Massenspeicherkapazität. Damit soll es maximal 529 Teraflops liefern – dafür aber auch 3  Megawatt Strom ziehen. Kostenpunkt: etwa 59 Millionen US-Dollar. Wenn AMD die benötigte Anzahl von Barcelona-Opterons bis zum 15. Oktober liefern kann, soll es sich nach dem Willen von Sun in der im November erscheinenden Top500-Liste der Supercomputer an einer Spitzenposition wiederfinden. (sun)