Supercomputer an der TU-Dresden nimmt offiziell den Betrieb auf

Feierliche Schlüsselübergabe für den 1,6-PFlops-Rechner am ZIH der TU-Dresden

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
Supercomputer an der TU Dresden nimmt offiziell den Betrieb auf
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Nicht nur der Supercomputer am Dresdener ZIH hat länger gedauert, als geplant, auch die Anreise der Ministerin für Bildung und Forschung, Prof.Dr.Johanna Wanka zog sich länger hin. "Unsere Autobahnen sind noch nicht so fix wie unsere Großrechner", so Sachsens Ministerpräsident Tillich zu ihrer Entschuldigung.

Beide Spitzenpolitiker berichteten von ihren früheren Erlebnissen mit damaligen Großrechnern, Maschinenbauingenieur Tillich sprach von Robotron und von der später illegal eingeführten HP9000 und Frau Wanka hatte als Mathematikerin sogar schon mit Algol 60 programmiert.Gemeinsam übergaben die beiden Spitzenpolitiker den symbolischen Schlüssel an den frisch wiedergewählten Rektor der TU-Dresden Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen und den Direktor des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechner der TU Dresden, Prof. Dr Wolfgang Nagel. Und gemeinsam drückte man dann auch auf den grünen Knopf.

Immerhin 11 Millionen Euro hatte der Bund allein beim Rechner beigesteuert. 400 Millionen Euro insgesamt, so Wanka, habe man bis 2017 für Zuschüsse in diesem Bereich eingeplant, davon 300 Millionen für Forschungsbauten und Rechneranlagen. Wie die Sache mit der Exzellenzförderung nach 2017 aussieht, ist derzeit noch unklar. Es gibt auch Bestrebungen, danach auch längerfristige Projekte zu fördern. Derzeit beträgt die Förderdauer fünf Jahre, man kann sich aber neu bewerben.

Der berühmte Druck auf den grünen Knopf: Links der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, daneben Bundesministerin Prof. Dr. Wanka, dann der Rektor der TU-Dresden Prof Dr. Hans Müller-Steinhagen und ZIH-Direktor Prof. Dr. Wolfgang Nagel

Der von Bull aufgebaute neue Supercomputer des ZIH Dresden hat noch ein paar Knoten und CPU-Kerne mehr, als ursprünglich veranschlagt. Durch die Änderung von Intel beim AVX-Takt des Haswell-EP-Prozessors musste man nachbessern. Nun sind es statt 35.000 insgesamt 43.664 Kerne in 2018 Knoten geworden, die eine theoretische Spitzenleistung von 1,6 PFlops erbringen. Dazu kommen 216 Nvidia Tesla-GPUs, die aber nicht direkt wassergekühlt werden können. Weitere Daten sind 130 TByte Hauptspeicher mit zusammengerechnet 231 TByte/s Bandbreite, sowie 6,6 PByte Festplattenspeicher.

Gegenüber vom neu gebauten Rechnergebäude "Lehmann" ist noch ein freier Platz. Hier hofft die TU Dresden mit Unterstützung des Landes Sachsen und des Bundes ein Zentrum für Sofware-Infrastruktur bauen zu können, das viele verstreut liegende Entwicklungszentren unterschiedlicher Bereiche etwa Biologie und Mikrochiptechnik unter ein Dach bringen soll.

(as)