Superschnelle SSDs mit ST-MRAM

3D XPoint oder ReRAM sind nicht die einzigen Speicher, die deutlich schneller sind als NAND-Flash. Everspin baut bereits seit einiger Zeit Speicher aus ST-MRAM. Problem dabei: Kleine Kapazitäten und hohe Preise.

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Superschnelle SSDs mit ST-MRAM
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ST-MRAM, Spin Torque Magnetoresistive Random Access Memory, ist wie 3D XPoint oder NAND-Flash eine nichtflüchtige Speichertechnik. Sie nutzt die Eigenschaft bestimmter Materialien aus, ihren Widerstand unter dem Einfluss magnetischer Felder zu ändern. Die derzeit größten MRAM-Speicher baut das amerikanische Unternehmen Everspin. Die bei Globalfoundries gefertigten Wafer erlauben Chip-Kapazitäten bis zu 256 MBit, die Kapazität soll im nächsten Jahr auf 1 GBit steigen.

SSDs im Terabyte-Bereich sind damit kaum möglich, aber kleine SSDs für Spezialanwendungen. So zeigte das Unternehmen auf dem Flash Memory Summit eine Demo mit einer 1 GByte großen SSD. Damit erreichte das System 1,5 Millionen IOPS und eine sequenzielle Transferrate von 6 GByte/s. Solche SSDs werden daher auch nicht als Massenspeicher eingesetzt, sondern etwa als schneller Cache für Storage-Anwendungen – der bei einem Stromausfall keine Daten verliert. Nach Angaben des Everspin-CEO Phillip LoPresti weist ST-MRAM eine besonders geringe Latenz auf. Einen Einsatz für SSDs im Consumer-Markt sieht er nicht, dazu seien die Speicherbausteine viel zu teuer. Zwar machte er keine Angaben zum Preis, aber nach früheren Schätzungen dürfte ST-MRAM etwa das 50-fache von NAND-Flash kosten.

Eine SSD auf der Basis von Everspins MRAM zeigte auch Aupera, ein Anbieter von Flash-Systemen. Der verwendete SSD-Controller stammt von Microsemi. (ll)