Telefonabzocke: Bundesnetzagentur geht gegen Tausende Rufnummern vor

2021 wurden bereits 700 Rufnummern wegen Rufnummernmissbrauch abgeschaltet, deutlich mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen Tausende Auszahlungsverbote.

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(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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Die Bundesnetzagentur hat nach einem Medienbericht in diesem Jahr bereits Tausende Telefonnummern wegen Abzocke von Verbrauchern mit Verboten belegt oder abgeschaltet. Das berichtet die Düsseldorfer Rheinische Post (RP) am Donnerstag unter Berufung auf einen internen Bericht der Behörde, der auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach wurden mehr als 8500 Nummern mit einem "Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot" belegt sowie zusätzlich gegen rund 4000 Rufnummern Auszahlungsverbote verhängt. 700 Nummern wurden abgeschaltet. In der Regel müssten Kunden für das Gespräch dann nichts zahlen, berichtete die Zeitung. Der Initiator von verbotenen Werbeanrufen oder missbräuchlich verwendeten Anrufen erhalte kein Geld.

Wie die Zeitung weiter berichtete, gingen bislang mehr als 35.000 Beschwerden wegen SMS-Phishing-Nachrichten ein. Darin werde unter einem Vorwand dazu aufgefordert, einen Internet-Link zu klicken, der dann zum Download von Schadsoftware führe. Betroffen waren dem Bericht zufolge Mobilfunkgeräte in sämtlichen deutschen Mobilfunknetzen. Die Behörde warnt, nicht auf solche Links zu klicken.

Auch Faxgeräte waren 2021 Ziel von unerwünschter Werbung, sodass die Bundesnetzagentur stärker als im Jahr zuvor dagegen vorgehen musste. Mehr als 14.000 Beschwerden hätte die Behörde erhalten. Der Schwerpunkt lag auf zwielichtige Werbung für Corona-Schnelltests und Masken zum Selbstschutz, heißt es in dem Bericht der RP. Entsprechend habe die Bundesnetzagentur "zwangsgeldbewehrte Untersagungsverfügungen" verhängt, die nach Behördenangaben wirksam gewesen seien.

Laut Bundesnetzagentur wurde 2020 die Abschaltung von insgesamt 530 Rufnummern wegen Rufnummernmissbrauch angeordnet. Zudem seien zu rund 5500 Rufnummern Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbote erlassen worden, teilte die Netzagentur auf dpa-Anfrage mit.

(olb)