Tom deMarco sieht Ende des Software-Engineering

Ein Beitrag des Software-Gurus Tom deMarco, in dem er das Ende des klassischen Software-Engineering herannahen sieht, stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung.

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Von
  • Christian Kirsch

Bekannt geworden ist Tom deMarco unter anderem durch seine Bücher zum Software-Engineering, etwa "Der Termin" und "Bärentango". Von manchen seiner früheren Ansichten verabschiedet er sich in einem jetzt erschienenen Artikel (PDF-Datei)]. So relativiert er unter anderem seinen Satz "You can't control what you can't measure". Dies messe Kontrolle eine Bedeutung für die Software-Entwicklung bei, die sie nicht in jedem Fall habe. Aus vielen Projekten seien trotz wenig Kontrolle großartige Produkte entstanden, etwa GoogleEarth oder Wikipedia.

Inzwischen, so deMarco, komme er zu dem Schluss, dass die Zeit für die Idee "Software-Engineering" vorbei sei. Entwickler müssten zwar weiterhin ähnlich arbeiten wie Ingenieure – aber darum gehe es beim Software-Engineering heutzutage nicht mehr. Am Ende des Artikel fasst er seine Überlegungen zusammen: "Software-Entwicklung ist auch experimentell und wird das immer sein."

Sein Text hat einige Diskussionen ausgelöst. So interpretiert Jeff Atwood ihn als Befreiungsschlag: Es gehe nur um Handwerk, nicht um Ingenieurtätigkeit. Ralf Westphal widerspricht in seinem Blog: "Da schütten Leute grad das Kind mit dem Bade aus... Software Craftsmanship ist eine Regression eines Teils der kollektiven Psyche unserer Branche." (ck)