Transparenz über Cloudkosten: Microsoft unterstützt OpenCost

Microsoft Azure steigt beim Open-Source-Projekt OpenCost ein. Die Software verschafft Einblicke, was in einem Kubernetes-Cluster welche Kosten verursacht.

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Microsoft macht beim Projekt OpenCost mit und bringt gleich Funktionen ein.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Auf die anfängliche Begeisterung, wie bequem es doch ist, Rechenleistung bei Cloudprovidern anzumieten, folgte bei vielen Firmen in der Vergangenheit der Schreck beim Blick auf die Abrechnung. Wenn die Kosten für die Mietressourcen explodieren, beginnt die Suche nach den Verursachern. Aber welche Pods in einem Kubernetes-Cluster wirklich die Kosten in die Höhe treiben, indem sie RAM, CPU, Speicherplatz und Netzwerkverkehr beanspruchen, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Mitte 2022 ist das Open-Source-Projekt OpenCost angetreten, um solche Einblicke zu verschaffen. Zur KubeCon 2023 hat jetzt auch Microsoft angekündigt, sich aktiv zu beteiligen und hat gleich Funktionen eingebracht.

OpenCost wurde ursprünglich vom Unternehmen Kubecost erfunden, das weiterhin eine gehostete Version anbietet. Unter dem Namen OpenCost wurde die Software zu einem Open-Source-Projekt der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) und ist dort im Sandbox-Status. Unter den Gründungsmitgliedern waren mit Amazon AWS und Google Cloud zwei der größten Cloudprovider. Knapp ein halbes Jahr später macht Microsoft die Runde komplett.

OpenCost macht arbeitet im Zusammenspiel mit dem Metrik-Sammler Prometheus, der genaue Informationen einsammeln kann, welche Ressourcen jeder einzelne Pod beansprucht. OpenCost kombiniert diese Beobachtungen mit einer maschinenlesbaren Preisliste für den Cloudprovider und erzeugt genaue Berichte.

Zwei neue Funktionen bringt Microsoft zum Einstand mit. Zum einen hat das Unternehmen eine Anbindung an das eigene Azure-Preis-API eingebaut. In der OpenCost-Instanz hinterlegt man künftig Zugangsdaten für einen Azure-Account, damit die Software die genauen Kosten für beanspruchte Ressourcen abfragen kann. Damit werden die Informationen genauer, weil auch individuelle Preislisten berücksichtigt werden, die große Kunden mit dem Microsoft-Vertrieb ausgehandelt haben. In OpenCost landet diese Funktion in Version 1.103, die am 2. Mai 2023 erscheinen soll. Wer sie bis dahin schon testen will, muss die KubeCon-Vorabversion installieren.

Die zweite Funktion hat mit Azure nur indirekt zu tun. Microsoft hat einen CSV-Exporter gebaut, der eine Tagesauswertung der angefallenen Kosten im CSV-Format zusammenstellt und lokal oder in einem Azure-Storage, einem S3- oder Google-Speicherplatz ablegt. Gedacht sind solche Exporte zum Beispiel für nicht-technische Abteilungen im Unternehmen.

(jam)