US-Bundesstaat Michigan verklagt Hewlett-Packard

Zehn Jahre hatte HP Zeit für den US-Bundesstaat Michigan eine alte Mainframe-Umgebung aus den 1960er Jahren zu ersetzen. Nun hat das Land den Vertrag aufgelöst und den Konzern verklagt.

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Mainframe

Modisch: In den 1960er Jahren schaffte nicht nur Michigan Mainframes an, so entwickelte sich zum Beispiel IBMs System/360 in dieser Zeit zum Erfolg.

(Bild: IBM)

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Alte Systeme zu ersetzen ist fester Bestandteil der professionellen IT, Hewlett-Packard hat es jedoch in zehn Jahren nicht geschafft, einen entsprechenden Auftrag des US-Bundesstaats Michigan zu erfüllen. Daher hat die dortige Secretary of State Ruth Johnson laut einer offiziellen Meldung des Landes Klage beim Kent County Circuit Court eingereicht.

Konkret geht es um Mainframe-Umgebungen aus den 1960er Jahren, die bei allen 131 Büros und vielen internen Aufgaben des Secretary of State eingesetzt werden. Aufgrund des Alters und der damit verbundenen hohen Kosten hatte das Land 2005 mit HP einen Vertrag um 49 Millionen US-Dollar geschlossen, der die Systeme bis 2010 ersetzen sollte. Schon 2011, als Michigan bereits 27,5 Millionen US-Dollar an den Konzern für ein nicht funktionierendes System gezahlt hatte, hatte Johnson einen neuen Vertrag mit HP ausgehandelt.

Am 28. August dieses Jahres hob der Staat schließlich die Vereinbarung mit HP auf. Da die neue Umgebung noch immer nicht existiert, müssen weiterhin die altehrwürdigen Mainframes herhalten. Hinzu kommt, dass das Unternehmen sein Personal seit dem 31. August abgezogen hat, obwohl der Vertrag auch nach seinem Auflösen Unterstützung durch Hewlett-Packard vorsieht.

Ähnliche Fälle gab es in den USA bereits in Kalifornien, Minnesota, New Jersey, New Mexico und Vermont, alle Staaten haben gescheiterte Modernisierungsprojekte ihrer IT mit HP vorzuweisen. Außerdem steht der Konzern aktuell vor einer tiefgreifenden Aufspaltung, ausgerechnet dem künftigen Hewlett-Packard Enterprise steht bei der Umstrukturierung ein starker Aderlass bevor. (fo)