USA: Sorge um Internet-Zugang für Alle

Der Chef der amerikanischen Telekom-Behörde will die "digitale Kluft" schließen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der Chef der amerikanischen Federal Communications Commission (FCC), William E. Kennard, sorgt sich um den Zugang zum Internet für alle Amerikaner. In einer Rede vor der 132. Abschlussklasse der Howard University, einem traditionsreichen schwarzen Colleges in Washington, erklärte Kennard, es sei eine der größten Herausforderungen für die Bürgerrechte in diesem Jahrhundert, allen Amerikanern gleichen Zugang zum Internet und verwandten Technologien zu geben.

"Ich nenne Sie die Generation D, die digitale Generation. Sie werden ihren Abschluss in einer Welt machen, in der das Internet Ihnen uneingeschränkten Zugriff zu globalen Märkten gibt; wo Sie ein Gerät benutzen können, das Sie einfach in der Hand halten können, um auf mehr Informationen zuzugreifen, als in der Bibliothek der Howard University vorhanden sind. Aber die Technologie kann nicht jedem Amerikaner Zugriff auf diese Möglichkeiten geben, wenn nicht jeder Amerikaner Zugriff auf diese Technologie hat", beschrieb Kennard seine Sicht der Situation.

Er fügte hinzu, in den USA gäbe es bereits ungleiche Startbedingungen: "Für Schwarze und Hispano-Amerikaner ist es 40 Prozent unwahrscheinlicher als für Weiße, Internet-Zugang zu Hause zu haben." Diese digitale Kluft zu überwinden sei eine der großen Herausforderungen für alle Amerikaner. Und man werde dies nicht schaffen, bis nicht "alle unsere Kinder genauso daran interessiert sind, Michael Dell zu werden, wie sie es bei Michael Jordan sind." Kennard nannte weitere Beispiele für die digitale Kluft. So habe er die Reservate von Indianern in New Mexico und Arizona besucht und erfahren müssen, dass sie im 21. Jahrhundert ohne Telefon lebten. Er habe Geschichten von behinderten Amerikanern gehört, die befürchten, die Internet-Revolution werde an ihnen vorbeigehen. "Die, die schon mit Rückstand starten müssen, werden immer hinterherrennen – und dieses Rennen ist so schnell, dass sie niemals aufholen werden", meinte Kennard. (jk)