Ungebremstes Wachstum am deutschen Internet-Knoten DE-CIX [Update]

Frankfurter Internetknoten DE-CIX ist unter den Internert-Austauschknoten inzwischen weltweit Nummer zwei nach Amsterdam geworden.

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Von
  • Hermann Wygoda

Der Deutsche Internetaustauschknoten in Frankfurt am Main (DE-CIX) kann Monat für Monat neue Verkehrshöchstwerte registrieren. Nach zehn Jahren ist er inzwischen im Ranking der internationalen Internet-Austauschknoten nach dem gesamten durchschnittlichen Datenverkehr weltweit auf Platz zwei nach Amsterdam vorgerückt, berichtete der Geschäftsführer der DE-CIX Management GmbH, Harald Summa.

Im Jahr 1999 wurde einem früheren Industriegrundstück an der Frankfurter Ausfallstraße nach Osten, der Hanauer Landstraße, das erste Rechenzentrum des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco eingerichtet. Wenige Jahre zuvor war der erste Austauschknoten mit einigen Rechnern in eher provisorischen Räumen zusammengeschraubt worden. Am DE-CIX tauschen derzeit über 250 Provider-Netze untereinander Daten aus.

Durchschnittliche und Spitzenlast am De-CIX

"Es war offenbar das richtige Modell, dass sich alle Internetprovider an einem zentralen Ort in der Mitte Europas in einem neutralen Platz zusammenschließen können, um ihre Datenverkehre auszutauschen", sagte Summa. Seinen Angaben zufolge stieg das Datenvolumen auf dem DE-CIX innerhalb von zwei Jahren von unter 80 GBit/s in der Spitze auf jetzt über 400 GBit/s (aktueller Spitzenwert ist 426,6 GBit/s und damit sogar noch höher als der Peak-Durchsatz am Knoten in Amsterdam); Anfang April hatten die Betreiber anlässlich der Ankündigung des weiteren DE-CIX-Ausbaus noch Spitzenlasten von 350 GBit/s registriert. Diese enorme Zunahme des Datenvolumens sei nicht zuletzt auf die immer größer werdende Zahl von Filmen, Onlinespielen, Einkaufsportalen und Social Networks wie StudiVZ oder Xing im Internet zurückzuführen.

Dem DE-CIX ist es, wie Summa weiter berichtete, auch gelungen, immer mehr Kunden aus den osteuropäischen Ländern anzuziehen. Der Anteil der Kunden am DE-CIX aus den Staaten Osteuropas mache bereits rund 14 Prozent aus. Und selbst die Telekommunikationsunternehmen von Staaten, die sonst keinerlei Verbindungen miteinander haben, tauschen in Frankfurt am Main ihre Daten aus, wie zum Beispiel Saudi-Arabien und Israel. (Hermann Wygoda) / (jk)