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Uni Saarland: Testverfahren, um Softwaretests zu überprüfen

Forscher der Universität des Saarlandes stellen auf der CeBIT ein Testsystem vor, das automatisch künstliche Fehler in Software einstreut und damit das Testen von Software vor der Auslieferung überprüft.

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Von
  • Alexander Neumann

Ein Forscherteam des Lehrstuhls für Softwaretechnik von Profesor Andreas Zeller an der Universität des Saarlandes hat ein Verfahren entwickelt, das künstliche Fehler in ein Java-Softwareprogramm automatisch einstreut. Ziel des Systems ist, Softwaretests zu prüfen, damit sichergestellt ist, eine Software erst auszuliefern, wenn sie ausreichend geprüft wurde. Die Technik wird auf der diesjährigen CeBIT am 3. März in Hannover im Rahmen des "future talks" (Halle 9, A54) öffentlich vorgestellt.

Das Javalanche-System erzeuge "den ganzen Tag Fehler, wie auch Programmierer sie machen – und prüft dann, ob sie vom Test gefunden werden", erklärt David Schuler, der als Doktorand der Saarbrücker Universität an künstlichen Programmfehlern forscht. Das verwendete Mutationstesten gibt es zwar seit 30 Jahren, es ist allerdings bislang auf kleine Programme beschränkt. Mit Javalanche ist es den Entwicklern zufolge möglich, zum Beispiel auch große kommerzielle Java-Programme zu testen. Die Effizienz geht auf Messungen der Wirkung eingestreuter Fehler zurück.

Zukünftig planen Zeller und sein Team, künstliche Fehler zu "züchten". "Wir wollen aus wirkungsvollen Mutationen neue Generationen ableiten, die die Wirkung weiter steigern", so Zeller. Ziel sind "Super-Mutanten, die alles im Programm durcheinanderbringen, aber vom Test nicht gefunden werden". (ane)