United Internet hat Versatel weiter im Visier

Das DSL-Geschäft von Freenet und der Konkurrent Versatel stehen weiter auf Ralph Dommermuths Wunschzettel. Irgendwann könnte da auch mal Hansenet landen, sagte der Konzernchef auf der Hauptversammlung in Frankfurt.

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Der Internetkonzern United Internet ist mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres zufrieden. Das Unternehmen sei "sehr gut unterwegs" und werde seinen Erfolgskurs fortsetzen, sagte Vorstandschef Ralph Dommermuth auf der Jahreshauptversammlung der Aktiengesellschaft am heutigen Dienstag in Frankfurt. Der Vorstand bekräftigte angesichts der starken Geschäftsentwicklung seine bisherige Prognose, nach der Umsatz und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jeweils um 20 Prozenz steigen sollen. Für eine Erhöhung der Ziele sei es noch zu früh, sagte Dommermuth, ließ jedoch Raum für eine mögliche spätere Kurskorrektur nach oben. In der Branche wird mit einer Erhöhung nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen im August gerechnet.

Noch treibt – neben dem Hosting-Geschäft – der DSL-Markt das Wachstum des Konzerns. Das geht nicht ewig so weiter, weiß auch Dommermuth. Wenn der Markt gesättigt sei und sich die Branche konsolidiert habe, werde sich United Internet stärker darauf konzentrieren, der Konkurrenz die Kunden abzujagen. Bis dahin will Dommermuth allerdings aktiv an der Konsolidierung mitwirken. Dommermuth bekräftigte in diesem Zusammenhang sein Interesse am DSL-Geschäft der Freenet AG.

Aber auch die Übernahme des Netzbetreibers Versatel steht in Montabaur offenbar weiter auf der Agenda. United Internet hält bereits gut 25 Prozent an Versatel und ist gemeinsam mit Drillisch zu 26,33 Prozent an Freenet beteiligt. Ins weitere Blickfeld Dommermuths ist nun offenbar auch Hansenet gerückt. Alice wäre vielleicht "irgendwann mal" ein interessanter Übernahmekandidat, zitiert die dpa den Vorstandschef. United Internet werde sich die zum Verkauf stehenden Aktivitäten anschauen und akquirieren, wenn der Preis stimme.

Zu dem gerichtlich abgelehnten Versuch, die inzwischen vom Bundeskartellamt genehmigte Debitel-Übernahme durch Freenet zu verhindern, sagte Finanzvorstand Norbert Lang, sobald eine schriftliche Begründung vorliege, werde United Internet gemeinsam mit Drillisch das weitere Vorgehen prüfen. Die nächste Stufe wäre dann das Berufungsverfahren, fügte er hinzu. (vbr)