VMware kauft Enterprise-Java-Spezialisten SpringSource

Mit dem Zukauf von SpringSource will der Virtualisierungsspezialist VMware maßgebliche Applikationstechniken für "Platform as a Service"-(PaaS-)Lösungen einverleiben.

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Von
  • Alexander Neumann

VMware, die Virtualisierungstochter des Storage-Anbieters EMC, wird den Enterprise-Java-Spezialisten SpringSource übernehmen. Die Übernahme des von privater Hand geführten Unternehmens soll noch im dritten Quartal 2009 über die Bühne gehen, die SpringSource-Teilhaber haben die Akquisition bereits abgesegnet. Die Kaufsumme entspricht 420 Millionen US-Dollar, davon 365 Millionen in Barmitteln. Spring-Chef Rod Johnson wird die neue VMware-Einheit weiterhin führen und fortan an VMware CEO Paul Maritz berichten.

Das vor fünf Jahren gegründete Unternehmen SpringSource steht maßgeblich für die Entwicklung des Spring-Java-Frameworks, das ein weit verbreitetes und leichtgewichtig geltendes Programmiermodell in die Java-Welt eingeführt und dadurch insbesondere die Enterprise-Java-Entwicklung in den letzten Jahren maßgeblich beeinflusst hat. Durch die Übernahme von Covalent Anfang 2008 zeichnet sich die Firma zudem eigenen Angaben zufolge für über 90 Prozent der Commits für den Tomcat-Anwendungserver verantwortlich. Mittlerweile hat sie auch eigene kommerzielle Application Server in petto.

Weitere Übernahmen, die SpringSource in jüngster Zeit getätigt hatte, waren im November 2008 G2One, das Unternehmen, das für die Entwicklung der dynamischen Groovy-Programmiersprache und dem auf ihr basierenden Grails-Web-Framework steht, und im Mai dieses Jahres Hyperic, das Monitoring- und Management-Werkzeuge mit in das SpringSource-Portfolio einbrachte.

VMware und SpringSource haben keine Überschneidungen bei ihren Produkten. VMware beabsichtigt, das Geschäftsmodell von SpringSource beizubehalten. Durch die Kombination der VMware-Virtualisierungstechnik vSphere und den SpringSource-Java-Anwendungstechniken sollen sogenannte "Platform as a Service"-Lösungen (PaaS) entstehen, die sich in einem Datencenter oder über einen Cloud-Service-Anbieter verwalten lassen sollen. Den PaaS-Markt sehen die Marktforscher von Forrester Research in den nächsten Jahren als kräftig wachsend. Er soll 2016 ein Volumen von 15 Milliarden US-Dollar erreichen.

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(ane)