VMworld: Technische Details zu VMwares vSphere

In seiner Keynote deckte VMwares CTO Stephen Herrod einige Karten mit technischen Details von vSphere und den einzelnen Komponenten auf.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jörg Riether

Kurz vor der Fertigstellung: VMware deklariert einige der Module als "ready".

(Bild: VMware)

VMwares CTO Stephen Herrod stellte in seinem Vortrag auf der VMworld zahlreiche neue technische Details vor:

vCompute, Teil des Virtual Datacenter OS, setzt für virtuelle Maschinen (VM) in der vSphere – bis dato Virtual Infrastructure (VI) – neue Maßstäbe: eine VM kann mit bis zu acht virtuellen CPUs und 256 GByte Hauptspeicher ausgestattet sein. Im vStorage, der zweiten Kernstruktur der vSphere, dürfen SAN-Hersteller ihre Produkte via Plug-ins direkt einbinden, sodass die Administratoren Thin-Provisioning-Details (Speicherzuweisung) an einem einzigen Punkt verwalten und konfigurieren können.

Für das vNetwork stellte Herrod den Distributed Switch vor – einen transparenten Switch, der sich über die ESX Server legt und sie als eine einheitliche Struktur für die Netzdienste darstellt. Andere Hersteller können dessen Funktionen erweitern, indem sie mit eigenen Plug-ins andocken. Als Beispiel nannte Herrod das vielbeachtete Switch-Plug-in Nexus 1000V von Cisco.

Anwender können Policies auf ihre VMs anwenden, etwa um spezielle Regeln für Verfügbarkeit, Sicherheit oder SLAs (Service Level Agreements) zu definieren.

Zur Availability stellt VMware ein lang erwartetes Mittel gegen Hardware-Desaster in hochverfügbaren Umgebungen vor: VMware Fault Tolerance. Es repliziert eine virtuelle Maschine im laufenden Betrieb auf einen anderen ESX Server. Die replizierte VM führt zeitgleich dieselben Instruktionen aus, ein Verfahren, das von physischen Systemen wie den ftServern von Bull oder Stratus her bekannt ist.

Hinter vShield Zones für den Sicherheitsbereich verbirgt sich die virtuelle Firewall-Appliance-Technik, die sich VMware im Oktober 2008 durch die Übernahme von Blue Lane einverleibt hatte. Man kann Sicherheitszonen für eine virtuelle Maschine anlegen, die gelten, wo auch immer diese gerade läuft. Insbesondere für Systeme, die üblicherweise in einer DMZ oder besonders gesicherten Netzwerkumgebung stehen, eine feine Sache.

Beim vCenter kam ein lange Zeit von Anwendern kritisierter Missstand zur Sprache: Der Single Point of Failure. Ein neues Feature namens vCenter Server Heartbeat schließt diese Lücke: Ein passiver vCenter Server kann beim Ausfallen des aktiven sofort einspringen. Auf einen weiteren Kritikpunkt hat VMware ebenfalls reagiert: Mit vCenter Host Profiles lassen sich Hardware-Einstellungen des physischen Servers im vCenter Server global konfigurieren. Auf Knopfdruck kann man diese Einstellungen auf neue ESX Server übertragen.

Die neuen Versionen der Module von vSphere sollen noch in diesem Jahr verfügbar sein, einen großen Teil hatte VMware bereits auf der vorigen VMworld in Las Vegas im September 2008 als "ready" gekennzeichnet (siehe Bild). (Jörg Riether) / (rh)