Verbraucherschützer warnen vor Kreditkartenbetrug

Wer bei Einkäufen im Internet mit seiner Kreditkarte zahlt, muß zunehmend damit rechnen, von schwarzen Schafen "abgezockt" zu werden.

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Von
  • Christian Persson

Wer bei Einkäufen im Internet mit seiner Kreditkarte zahlt, muß zunehmend damit rechnen, von schwarzen Schafen "abgezockt" zu werden. Kreditkartenfirmen und Banken würden Computer-Betrügern dabei häufig in die Hände spielen, beklagte der Jurist Hartmut Strube am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

"Nachdem Computer-Surfer einmal ihre Kreditkarten-Nummer ins Netz gegeben haben, werden plötzlich Forderungen von Firmen eingezogen, auf deren Seiten sich die Nutzer noch nie eingeklickt hatten", berichtete Strube. Auch fänden sich auf den Kreditkartenkonten häufig Belastungen von Firmen, bei denen der Web-Surfer lediglich Gratis- oder Testangebote angeklickt hatte - und dabei übersah, daß die Offerte zeitlich befristet war und in eine feste, kostenpflichtige Mitgliedschaft oder ein Abonnement übergeht. Auch für Abonnements gelte aber die Regelung, daß auf die Möglichkeit zum Widerruf hingewiesen werden muß und eine schriftliche Bestätigung beider Vertragspartner nötig ist. Schwere Vorwürfe erhob Strube in diesem Zusammenhang gegen Kreditkarten-Unternehmen und Banken. Einige Kreditinstitute weigerten sich entgegen ihrer Verpflichtung, bei Widersprüchen von Kunden die Lastschriften zu stoppen oder zurückzubuchen. Die Kunden müßten darauf hingewiesen werden, daß sie die Lastschrift innerhalb von sechs Wochen widerrufen können, forderte der Jurist.

Grundsätzlich könnten im Internet geleistete Kreditkartenzahlungen zurückgeholt werden, so die Verbraucher-Zentrale. Denn die Zahlung erfolge per Lastschrift, und das "System-Risiko" liege bei Handel und Kreditkartenfirmen. Im Zweifel müsse das Kreditkartenunternehmen den Nachweis erbringen, daß überhaupt eine Bestellung aufgegeben wurde. (cp)