Vier deutsche Bibliotheken mit Online-Ausleihe digitaler Medien

Bibliotheken in Hamburg, Köln, München und Würzburg bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, digitale Medien online auszuleihen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Henning Behme

Vier städtische Bibliotheken – in Hamburg, Köln, München und Würzburg – bieten teilweise ab sofort in Zusammenarbeit mit der Wiesbadener DiViBib GmbH ihren Nutzern die Möglichkeit, digitale Medien online auszuleihen. Die Bücherhallen Hamburg und die Stadtbücherei Würzburg sind schon gestartet. Im Juni und Juli folgen Köln und München. Noch für dieses Jahr sollen sich weitere Bibliotheken dem Verbund anschließen; im Gespräch sind Düsseldorf, Berlin, Bremen und Frankfurt/Oder.

Unter dem treffenden Namen Onleihe, von wo die Weiterleitung auf bibliothek-digital.de erfolgt, haben die Betreiber eine Deutschlandkarte platziert, von der man sich auf eine der beteiligten Bibliotheken weiterklicken kann. Zum Einstieg haben alle vier bis zu 10 000 Titel – E-Bücher, Musik, Audio und Video – aus Bereichen wie Fachliteratur, Unterhaltung, Hörbücher, Reisevideos et cetera im Angebot.

Zur Bereitstellung von Lizenzen für die Medien hat DiViBib mit diversen Verlagen verhandelt. Aus diesem Angebotskatalog wählen die Bibliotheken aus. Zentral hat DiViBib eine Art Meta-DRM (Digital Rights Management) installiert, unterhalb dessen für die unterschiedlichen Medien konkrete Urheberrechtsschutzmechanismen arbeiten. Für elektronische Bücher setzt man auf PDF (ab Adobes Reader 7.0), Audio- und Video-Medien schützt Microsofts Windows Media DRM (WMA, WMV – ab Windows Media Player 10). Weitere DRM-Mechanismen sind laut DiViBib denkbar.

Wie lange die Ausleihe läuft, ob man drucken und kopieren darf, ist den Informationen zum jeweiligen Titel zu entnehmen.

Da die Verhandlungen mit den Verlagen eine möglichst große Nähe zu bisherigen (analogen) Lizenzmodellen ergaben, wirken Details des Ablaufs einem vergangenen Jahrhundert entnommen: Erst nach Ende der Ausleihdauer kann ein anderer Interessent auf das Medium zugreifen. Von daher bedarf es der Nacharbeit, bis dies Modell die Bezeichnung Bibliothek 2.0 verdient. (hb)