Vietnam setzt auf Open Source

Das vietnamesische Ministerium für Information und Kommunikation hat einen ehrgeizigen Zeitplan zur Umstellung des behördlichen Rechnerparks auf freie Software beschlossen.

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Einem Bericht von VietnamNet Bridge zufolge hat das Ministerium für Information und Kommunikation des asiatischen Landes eine verbindliche Regelung für den Einsatz von Open-Source-Software in den staatlichen Behörden beschlossen. Dabei sind die Ziele hoch gesteckt: Bis 30. Juni dieses Jahres soll auf allen Servern der IT-Abteilungen der Regierungsbehörden freie Software laufen. Alle Mitarbeiter dieser Abteilungen sollen bis zu dem Datum im Umgang mit der installierten Software geschult sein und die Hälfte von ihnen soll damit flüssig arbeiten können.

Für Ende 2009 ist das Ziel, 70 Prozent der behördlichen Server mit Open-Source-Produkten ausgestattet zu haben, wobei 70 Prozent des IT-Personals dafür Schulungen erhalten haben sollen und mindestens 40 Prozent von ihnen damit auch arbeiten können sollen. Bis zum 31. Dezember 2010 sieht die Regelung vor, dass alle Mitarbeiter, also nicht nur das IT-Personal, Open-Source-Software verwenden.

Zu der von Staats wegen verschriebenen freien Software gehören die Bürosuite Openoffice, die Mozilla-Programme Firefox und Thunderbird sowie der vietnamesische Tipptrainer Unikey. Computer-Lieferanten bittet die Anweisung des Ministeriums, Rechner nicht mit illegaler Software zu verkaufen, sondern mit Open Source.

2007 hatte die vietnamesische Regierung erste Anläufe zur Umstellung der IT-Infrastruktur des Landes auf Open Source in die Wege geleitet. Und bereits 2003 hatte sie beschlossen, langsfristig Microsoft-Produkte von den Verwaltungsrechnern zu verbannen. (akl)